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Kunstforum-Gespräche · von Helga Meister · S. 328 - 329
Kunstforum-Gespräche , 2014

Das Kunstwerk ‘totlast’ für Duisburg ist zerstört worden.

Der Oberbürgermeister der Stadt Duisburg hat Werk „totlast“, das Gregor Schneider im Rahmen der Ruhrtriennale 2014 realisieren wollte, kurzfristig abgesagt.
Helga Meister sprach darüber mit dem Künstler

Gregor Schneider plante für den 15. August „totlast“ im Wilhelm Lehmbruck Museum für die Ruhrtriennale. Das Projekt, obwohl in der Presse angekündigt, wurde jedoch von Oberbürgermeister Sören Link knapp sechs Wochen vor der Vernissage abgesagt. Helga Meister sprach mit dem Künstler.

***

Helga Meister: Gregor, du hast seit November 2013 „totlast“ für das Duisburger Wilhelm Lehmbruck Museum geplant. Was bedeutet „totlast“?

Gregor Schneider: „Es war ein Vorhaben, das ich speziell für den Ort entwickelt habe. Der Titel „totlast“ bezieht sich, wie vom Wilhelm Lehmbruck Museum veröffentlicht, auf den wissenschaftlichen Begriff für einen Belastungskörper. totlast ist das Eigengewicht von Geräten, die Lasten aufnehmen und transportieren. Ich beziehe mich da auf die sogenannte totlast in Berlin-Tempelhof. Das ist ein Baukörper aus der nationalsozialistischen Zeit, der errichtet wurde, um die Belastbarkeit des Bodens zu testen. Und dieses Gebäude habe ich als sehr beängstigend empfunden. 2001 bin ich darauf gestoßen.

Wolltest du es nicht sogar erwerben?

Ja, ich wollte es kaufen, weil damals Gefahr von dem Gebäude ausging. Zäune waren kaputt, das Gelände war verwahrlost. Mittlerweile ist es saniert worden.

Was war deine Intention für Duisburg? Worin bestand dein Konzept?

Es wäre das erste Mal gewesen, dass im Lehmbruck-Museum komplett gebaute Räume zu sehen sind. Das wurde bisher an diesem Ort nicht als künstlerischer Beitrag realisiert. Es wäre aber sehr wichtig gewesen, dass nun begehbare, gebaute Räume als…


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