Das Kunstklima in Düsseldorf ist unverwechselbar
Ulrike Groos, Kunsthallenchefin in Düsseldorf, kurz vor ihrem Weggang nach Stuttgart im Gespräch mit Helga Meister
Die Kunsthalle Düsseldorf hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. In den 70er bis 90er Jahren war sie die Nummer Eins unter den Kunstinstituten in Düsseldorf. Hier fanden unter Jürgen Harten die sensationellen Premieren statt, wurde Picasso als Bildhauer vorgestellt, kamen mitten im Kalten Krieg Kooperationen mit den Museen der Sowjetunion zustande. Ende der 90er Jahre geriet das Ausstellungshaus in eine Krise, verursacht durch den damaligen Kulturdezernenten Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, der die Immobilie am liebsten verkauft hätte und Kuratoren sowie Gelder auf das museum kunst palast im Ehrenhof übertrug. Künstler und Kollegen waren es, die den Aufstand probten und den Erfolg brachten. Das Haus besteht weiter, ein Künstler und ein Galerist haben Sitz und Stimme im Aufsichtsrat. Helga Meister sprach mit Ulrike Groos, die das Haus am Grabbeplatz von 2002 bis Ende dieses Jahres führt und auf dem Sprung nach Stuttgart ist, wo sie die Leitung des Kunstmuseums übernimmt.
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Helga Meister: Düsseldorfer Künstler haben die Kunsthalle gerettet. Sie mischten sich ein. Welche Rolle spielen sie seitdem am Grabbeplatz? Ist die Kunsthalle Treffpunkt und Plattform für den Austausch und die Diskussion mit der Szene geblieben?
Ulrike Groos: Die Kunsthalle war immer ein Ort der Künstler und sollte dies auch bleiben. Deshalb sind zu den Eröffnungen alle eingeladen, Jung und Alt. Künstler unterhalten sich mit Kuratoren und kunstinteressierten Bürgern. Mit unseren Begleitprogrammen zu den Ausstellungen bauten wir die Kunsthalle als Treffpunkt weiter aus….