Shaun Gladwell
Das Känguru in der Wüste
Gespräch von Heinz-Norbert Jocks
Shaun Gladwell, 1972 in Sydney geboren, setzt sich in seiner Arbeit (Performance, Video, Malerei und Skulptur) mit seiner persönlichen Geschichte, der Erinnerung und mit zeitgenössischen Kulturphänomene auseinander. Seinen Master machte er am College of Fine Arts, University of New South Wales, Sydney. Er wurde 2006 sowohl zur Biennale in Busan (Südkorea), 2006, und in Sao Paolo, Brasilien, eingeladen. Über seine Installation im australischen Pavillon sprach mit ihm Heinz-Norbert Jocks.
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Was war deine erste Vorstellung von Kunst, die du machen wolltest, und was hat sich daran im Laufe der Zeit geändert?
Schon als Kind zeichnete ich wie alle anderen auch. Heute bin ich sehsunddreißig Jahre alt und habe damit immer noch nicht aufgehört. Von klein auf erhielt ich viel Ermutigung und Zuspruch und wurde in dem, was ich tat, auch gefördert. Ich kann aber nicht genau datieren, wann ich anfing, Kunst zu machen. Ich hatte daran ein großes Interesse aufgrund von Skateboard-Graphiken, die ich sah, überhaupt an Kunst aus den unterschiedlichsten Bereichen. Als Jugendlicher liebte ich Graffitis. Dinge wie Surfbrett- oder Skateboard-Grafiken. Die Kultur solcher Aktivitäten hatte für mich eine ungeheure Attraktivität, und ich fand es phantastisch, dass diese Subkulturen, die über ihre eigene graphische Sprache verfügt, ihr Tun auch visuell zum Ausdruck bringt.
Warum interessiertest du dich so sehr dafür?
Das war insofern naheliegend, als ich körperlich sehr aktiv bin. Mich reizt die ganze Dynamik, die Energie, die Aktivität und auch die dabei erlebte Verbindung des Körpers mit dem Raum.
Warum betonst du…