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Magazin: Museen & Institutionen · von Dieter Buchhart · S. 485 - 489
Magazin: Museen & Institutionen , 2001

DIETER BUCHHART

Das Experiment –
Ein Zwischenresümee

Secession, Wien, 7.3.2001 – 31.1.2002

Seit Anfang der 80er Jahre beweist die Wiener Secession mit der Ausstellungsreihe “Junge Szene” ihr Interesse an junger, wenig etablierter zeitgenössischer Kunst. Anfangs auf Wien, später international ausgerichtet verzichteten die OrganisatorInnen auf eine vorab festgeschriebene Kontinuität der Präsentationsintervalle, um die zur Präsentation junger Kunst benötigte Beweglichkeit der Ausstellungsplanung zu garantieren. Nach einer fast dreijährigen Nachdenkpause sucht Dorit Margreiter das Konzept in veränderter Form weiterzuführen.

In “Das Experiment” lud die Künstlerin junge Kuratorinnen und Künstlerinnen ein, Nachwuchstalente auszuwählen und ihre Projekte im Grafischen Kabinett zu betreuen. Der Titel ließ eine wenig abgesicherte, experimentelle Kunstpraxis, insbesondere prozesshafte Arbeiten, erwarten. Das Spektrum der Projekte erwies sich als zeitgenössisch, jedoch nicht unbedingt abwechslungsreich.

Michael Schmid und Christoph Scholz begannen ihr Projekt mit einem Synthesizer, den sie ohne Vorkenntnisse in exzessiver Kleinstarbeit vor zwei Jahren zu bauen begonnen hatten. Die Informationen holten sie sich größtenteils aus unterschiedlichen User-Groups im Internet. In ihrer Bastelarbeit suchten sie “in der manischen Übertreibung” die Ästhetik des Selbstgemachten zu ironisieren und Pop und Kunst zu verbinden. Dazu zeigten sie ein mehrteiliges Video, in dem Personen aus Kunst, Pop und Theorie reflektieren, kommentieren und hinterfragen. Auf die New Yorker Künstlerin Renée Green, die zur Zeit auch an der Wiener Akademie der Bildenden Künste unterrichtet, verweist sowohl die postmoderne, ortsorientierte Herangehensweise des Künstlerduos als auch die an Greens letzte Secessionsausstellung erinnernden Sitzgelegenheiten und Podeste.

Greens Einsatz künstlerischer Produktion als Strategie, um den Sinn und die Art unserer kulturellen Existenz in Frage zu stellen, manifestiert sich…

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