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Ausstellungen: Berlin · von Claudia Wahjudi · S. 219 - 221
Ausstellungen: Berlin ,

Berlin
Das Ende der Malerei

Karl Hagemeister und die Malerei heute
Bröhan-Museum 31.03.–27.08.2023

von Claudia Wahjudi

Von fern betrachtet, schwimmt auf dem Teich ein grünes Seerosenblatt. Aus der Nähe betrachtet, löst sich das Blatt in Weiß und Türkis auf, in zwei breite, abrupt endende Pinselstriche. Von einem „Ende der Malerei“ in seinem Werk soll Karl Hagemeister gesprochen haben, als er 1923 in der Nationalgalerie seine Bilder ausstellte, in denen sich Realismus, Imund Expressionismus treffen. Zum 100-jährigen Jubiläum der Schau ermöglicht das Bröhan-Museum nun einen neuen Blick auf das Oeuvre des Malers.

Die Berliner Secession, die der Künstler mitbegründet hatte, zählt zu den Schwerpunkten des Landesmuseums für Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus, dessen Sammlung vor 50 Jahren erstmals öffentlich präsentiert wurde. Direktor Tobias Hoffmann und Co-Kurator Fabian Reifferscheidt nehmen die zwei runden Jahrestage zum Anlass für eine Ausstellung, die sich als heiterer Essay über das Thema Farbe lesen lässt. „Das Ende der Malerei. Karl Hagemeister und die Malerei heute“ umfasst rund 60 Arbeiten. Zwischen den teils frisch gerahmten Gemälden und Zeichnungen Hagemeisters hängen Arbeiten von Künstlern und Künstlerinnen des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts, unter anderem von Raimund Girke, Morris Louis und Martha Jungwirth. Der Fokus liegt auf Palette, Pigmenten und Auftrag, und doch schwingt Weltanschauliches mit.

Im zentralen Saal befinden sich jene Gemälde, über die Hagemeister meinte, mit ihnen habe er das „Ende der Malerei“ erreicht: seine Wellenbilder. In Blau- Grau- und Grüntönen wogt hoch die See heran, flankiert von herantreibenden Wolken und gekrönt von weißem Schaum. Karl Hagemeister (1848 – 1933) war kein…

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