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Ausstellungen: Wien · von Christian Kravagna · S. 380 - 381
Ausstellungen: Wien , 1991

Christian Kravagna
Das Bild nach dem letzten Bild

Galerie Metropol, Wien, bis 15.6.1991

Eine kleine Galerie, die das Wagnis unternimmt, zeitgleich mit einem musealen Großprojekt (“Bildlicht”) eine thematische Ausstellung zum selben Problemfeld zu veranstalten, wird sich einem Vergleich nicht entziehen können. Er drängt sich um so mehr auf, als über die Hälfte der hier präsentierten Künstler und die Hälfte der Ausstellungskuratoren – nämlich Peter Weibel (hier mit Kasper König, dort mit Wolfgang Drechsler) – beide Unternehmen mit tragen.

Elf Künstler, fast durchweg mit je einem Werk vertreten, sollen also Position beziehen, d. h. Antwort geben auf die Frage, wie Malerei heute noch möglich sei, inwieweit das Bild als relevante künstlerische Aussageform seine Stellung behaupten kann, ohne hinter den längst eingetretenen Verlust seiner Selbstverständlichkeit zurückzufallen. Die Tatsache, daß die Ausstellung trotz der angedeuteten Interferenzen mit “Bildlicht” dennoch eine ganz andere Sicht der Dinge vermittelt, ist sowohl von der räumlichen Situation her bedingt als auch von der Ausstellungskonzeption selbst. Diese verzichtet auf eine vorgängige These, welcher die Einzelwerke als Beleg zu dienen hätten, und ebenso auf den Anspruch, die Problemstellung in all ihren Facetten auszuleuchten.

In den kleinen Räumen der Galerie begegnen sich jeweils zwei bis drei Bilder, deren ganz spezifische Position sich so einerseits ungetrübt artikulieren, genauso aber in unaufdringlicher Form von einer anderen zusätzlich erhellt werden kann.

Ad Reinhardts “Black on Black”, 1953, übt im Hauptraum einen unwiderstehlichen Sog auf den zunächst schweifenden Blick des Betrachters aus, zieht ihn in den Bann seiner Schwarznuancen, fordert durch ihre kaum merkliche Differenzierung das Sehen zu höchster Aktivität…


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von Christian Kravagna

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