Julie Ault und Martin Beck
Das Ausstellen ausstellen
Ausstellungen sind Struktur, Display und Inhalt, Dialog, Netzwerk und Widerspruch
Der österreichische Künstler Martin Beck und die in New York lebende Künstlerin Julie Ault arbeiten teilweise gemeinsam im Duo und teilweise individuell. Beide beschäftigen sich in unterschiedlichen Zusammenhängen mit historischen, designtheoretischen, architektonischen, urbanistischen und sozialen Fragen. Diese werden in Projekten verarbeitet, in denen jeweils auch die Formen ihrer Präsentation mitreflektiert sind. Julie Ault formulierte vor einigen Jahren als Antwort auf die Frage „Wo hört eine Ausstellung auf?“ den Satz: „Ausgehend davon, dass Ausstellungen in Innenräumen durch die gegebene Architektur eingegrenzt werden, sind die Beziehungen zwischen einer Ausstellung, der veranstaltenden Institution und dem konkreten Rahmen die primären Faktoren dafür, wie eine Ausstellung und ihre Komponenten wahrgenommen und verstanden werden.“ Wenn die Projekte von Ault und Beck sich in einem Zwischenraum von Installation und Ausstellung, von Kunstwerk und politischer Aussage bewegen, dann passt hierzu der Begriff „Kontext Kunst“. Martin Beck erklärt, dass „eine kontextuelle Kunstpraxis nicht nur einen Kontext rekonstruieren und darstellen kann, sondern sie muss sich dazu bekennen, den Kontext, mit dem sie sich befasst, aktiv zu produzieren oder zu erfinden“. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die künstlerische Subjektivität, wie sie von Ault und Beck ins Spiel gebracht wird; diese hat weder mit genialistischem Schöpfertum noch mit konventionellen Vorstellungen individueller Autorschaft zu tun, als vielmehr mit einer Pluralität von Bedeutungen, die sich im Diskurs und Dialog ausbilden. In den Ausstellungen von Ault und Beck wird Sinnlichkeit nicht gegen Rationalität und Intuition nicht gegen Reflexion ausgespielt….