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Ausstellungen: Köln · S. 295 - 296
Ausstellungen: Köln , 1988

Jürgen Raap
Das andere New York

Kate Ritson, Maureen Connor, Ronda Popdick

Galerie Alfred Kren, 29.4. -14.5.1988

Von einer einheitlichen “New Yorker Schule” hat man sicherlich noch nie sprechen können, und es mag an den krassen urbanistischen und sozialen Gegensätzen dieser Stadt liegen, daß sich hier so massiv und so schnell wie an keinem anderen Ort ästhetische Gegenpositionen zu jenen Strömungen entwickelt hatten, die gerade aus dem Schatten der Loftateliers ins grelle Rampenlicht hinausgerückt worden waren.

Die Arbeiten von Jeff Koons, Saint Clair Cemin oder John Dogg sind recht deutlich durch eine Post-Duchamp-Ästhetik und durch spielerische Zitate aus dem Formengut der klassischen Moderne gekennzeichnet (s. Kunstforum Bd. 92). Jene Lower-East-Side-Künstler, die Anna Friebe als erste Kölner Galeristin vor vier oder fünf Jahren an den Rhein geholt hatte, sind einer völlig anderen Richtung zuzuordnen. So unterschiedlich hier auch die einzelnen konzeptuellen Ansätze waren, ließ sich dennoch der gemeinsame Nenner erkennen, es sei diesen Künstlern und ihren Kollegen aus dem gleichen “weltanschaulichen” Umfeld darum gegangen, Industriekultur in neue Funktionszusammenhänge zu stellen. Man denke etwa an John Fekners ortsbezogene Digitalschriftinstallationen, an Joseph Nechvatals raumfüllende Projektionen von Zeichnungen oder Peter Fends Arbeiten mit Satellitenbildern: Hier wurden und werden die technologischen, allerdings nicht die ideologischen, Aspekte des Futurismus weitergedacht.

Alfred Kren, der längere Zeit in New York als Galerist tätig war und seit nunmehr zwei Jahren in Köln ansässig ist, setzt auf ein wiederum völlig anderes New York als die beiden eben Skizzierten. Zwar wird auch hier munter zitiert, aber in der Rückbesinnung auf das Wesen der Bildhauerei als plastische…


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