HELGA MEISTER
Darlings. Bilder & Skulpturen aus privaten Sammlungen
Museum Morsbroich, Leverkusen, 1.7. – 2.9.2001
Nach der sensationellen Ausstellung des jungen Wuppertaler Sammlers Christian Boros im Leverkusener Museum Morsbroich durfte man gespannt sein, was Gerhard Finckh diesmal an deutschen Sammlern auftun würde. Das Panorama, das er unter dem poppigen Titel “Darlings” zusammentrug, barg keine großen Überraschungen. Imi Knoebels “Schlachtenbild” etwa, in dem der Künstler mit mechanischen Mitteln auf Holz und Acryl seine Spuren hinterlässt, ist die grandiose Variante eines mittelalterlichen Motivs, insofern ist der Knoebel-Raum des Ludwig Lühl aus Mönchengladbach zwar bekannt, aber beachtenswert.
Leverkusen hat in Walter Fritz einen großen Informel-Sammler, der über den Kölner Bernhard Schultze die Düsseldorfer K.O. Goetz und Gerhard Hoehme kennen lernte. Walter Fritz bekennt in einer Sentenz an der Wand und im Katalog: “Für mich ist er (Hoehme) der poetische Vertreter des Informel, das reizt mich besonders.” Das lichtdurchflutete Hoehme-Zimmer besitzt zugleich Kraft, Energie und Heiterkeit.
Vier Räume machten eine Fahrt nach Leverkusen lohnenswert. Einen bespielte der Kölner Sammler Eberhard Garnatz, der Sigmar Polke persönlich kennt und außergewöhnliche, vorwiegend unbekannte Arbeiten präsentierte. Farbfotos von Polke mit radioaktivem Gestein auf Fotoplatten von 1992 waren in Extrakten schon bei Veit Loers in Mönchengladbach zu sehen, doch in dieser Fülle und Qualität (30 Farbfotos) ist das Spiel mit magischen Zügen imponierend. Vermutlich durch Silberfolien verzerrt und verspiegelt ist die schöne Grazie mit der Schale in der Hand, die sich nun wie in einem Lachkabinett verformt und schließlich fast auflöst.
Die meisten Sammler – sie stammen aus Köln, Duisburg, Essen und Mönchengladbach, bleiben…