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Ausstellungen: Berlin · von Peter Herbstreuth · S. 318 - 319
Ausstellungen: Berlin , 2000

Peter Herbstreuth
Daniel Richter

»Die Frau, Rock’n’Roll, Tod – Nein Danke«
Contemporary Fine Arts, Berlin, 24.9. – 28.10.2000

Seit der Kanon der Malerei an Autorität verlor und die euro-amerikanische Kunstgeschichte sich in Künstlergeschichten auffächert, spielt auch die Darstellung der öffentlichen Person in die Wahrnehmung der Werke hinein. Und gerade bei Tafelbildmalern – Malerinnen sind zurückhaltender – gilt Mann und Werk als heroisches Bündnis. Selbst wenn er über das medial zur Schau gestellte Gebaren off-records kichert, spielt er sportlich für die Galerie doch seine Originalitätsrolle. Das Publikum will unterhalten werden.

Daniel Richter begann seine Karriere als Tafelbildmaler mit dem vorauseilenden Ruf, einer der treibenden Kräfte der Hausbesetzer in der Hamburger Hafenstraße zu sein. Mit Blick auf das links-anarchische Milieu begleitete er seinen Auftritt 1995 als Tafelbildmaler mit Interviews und großen Worten. Wäre er Diamantschleifer und Juwelenhändler geworden, die Verwunderung wäre kaum größer gewesen. Für den neuen Katalog wurde er nun von dem Wiener Fotografen Erwin Kneihsl mit einer Gebärdensprache inszeniert, deren Originalität nur von dem Galeristen Bruno Brunett, der sie beschreibt, übertroffen wird. “Wir haben vier Kataloge im gleichen Layout auf einen Schlag herausgebracht. Robert Lucander, Jonathan Meese, Tal R und Daniel Richter. Wir wollten starke Fotos, nicht die 08/15-Fixfotos. Unsere Künstler sind keine Schnellschüsse. Sie haben Zukunft und sollen das darstellen. Kneihsl bringt das. Hier! Daniel Richter im Park. Steht da wie ein abgebrochener Schiffschaukelbremser, Operettentenor und Halbweltgangster. Klar ist: wie ein Maler sieht der nicht aus.” Überinszenierung vager Bedeutungsfelder ist das Äquivalent zum Werk.

Richter ist es seit seiner ersten Schau bei Contemporary…



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von Peter Herbstreuth

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