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Ausstellungen: Pulheim · von Sabine Elsa Müller · S. 352 - 353
Ausstellungen: Pulheim , 2010

Sabine Elsa Müller
Daniel Buren – Multiplikationen

»Arbeit in situ für eine Synagoge«
Synagoge Stommeln, Puhlheim, 29.8. – 19.12.2010

Ist es reine Koketterie oder war Daniel Buren bei seinem ersten Besuch der kleinen Stommelner Synagoge tatsächlich von dem Raum „etwas eingeschüchtert“? Im selben Interview mit Michael Kohler fährt er fort „Alles ist im Grunde schon da, weshalb ich vor allem die vorhandenen Elemente aufgenommen und weitergeführt habe. Die Spiegel vervielfältigen den Innenraum, und meine hinzugefügten Elemente spiegeln das Vorhandene. Es ist ein doppeltes Spiel mit der Reflexion“. Daniel Buren, inzwischen 72, beherrscht dieses doppelte Spiel wie kein anderer. „Reflexion“ ist hier immer im doppelten Wortsinn zu sehen, das visuelle Phänomen der Spiegelung die Metapher für geistige Erkenntnis schlechterdings. Jeder seiner Arbeiten „in situ“ geht eine intensive Anaylse der Ausgangssituation voraus, die der Franzose im Katalog mit nüchterner Pragmatik festhält. Étant donnés: „Der Ort. Die Erinnerung. Der Ort, noch einmal.“ Er beschreibt die spezifische Situation sehr präzise; rekapituliert die wechselvolle Nutzungsgeschichte des längst nicht mehr als Synagoge benutzten Gebäudes; benennt die räumlichen Verhältnisse, die kubische Form, ihre durch die hoch angesetzten Fenster eher schummrige Beleuchtung, ihre Ausstattung, Bemalung etc. – um schließlich „Das Werk in situ.“ mit selbst-referentieller Konsequenz als logische Abfolge von Schlussfolgerungen darzustellen. Der künstlerische Eingriff als Reflexion mit anderen Mitteln setzt die Erkenntnis in einen Erfahrungsraum um, der sich allein über die Wahrnehmung definiert: Dass sich dieses aus der Zeit herausgefallene Gebäude in seine vielen Lesarten wie ein Kaleidoskop auffächert, die engen Mauern in weiträumige Dimensionen aufklappt, dafür sorgt Buren…



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von Sabine Elsa Müller

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