Danica Phelps
Es ist kein Geheimnis, dass diese bescheidene Zeichnung mit den Maßen von etwa 32,00 x 20,00 cm 150 $ kosten soll. Der Betrag ist unten links auf dem grauen Streifen von der Künstlerin höchstpersönlich vermerkt und eingekreist worden. Die drei roten Markierungen in der Mitte geben im Augenblick noch Rätsel auf. Das Blatt selbst ist auf eine dünne Sperrholzplatte geklebt. Das Motiv des schmalen Hochformats ist schlicht, ja durchaus belanglos. Gestapelte Kaffeebecher, als Ausschnitt einer unendlichen Säule sind zu sehen, also Einwegprodukte mit Deckel zum Mitnehmen, Benutzen und Wegwerfen (ToGo). Die Zeichnung selbst ist präzise und trotzdem nicht unnötig genau. Es gibt keinen Strich zuviel, anscheinend wurde da und dort aber korrigiert, vielleicht sogar radiert. Da hat jemand einen Alltagsgegenstand in einer Alltagsillustration festgehalten, doch das Bildchen funktioniert, es leuchtet in der Anmut einer armen Kunst. Links daneben wurde beiläufig, wie auf den Rand einer Zeitung, eine kleine Rechnung ausgeführt, auf der rechten Seite findet sich eine Tagebuchnotiz vom 22. März 2013: „Oh my god I’ve been drinking to much coffee“. Auf der Rückseite der Tafel ist diese Nummer 49 einer weitläufigen Serie signiert mit Danica Phelps. Die Zeichnerin ist eine Chronistin, die ihren Tag offen legt, nicht nur als Anekdote, sondern auch was die Kosten angeht. Die drei roten Striche in der Mitte stehen für die Ausgaben, pro Dollar eine Markierung. Die Schulden sind grau. Zu Hause liegt bereits ein Duplikat eben dieser Zeichnung bereit, Phelps hat es abgeheftet (also gelocht), sobald der Verkauf (in diesem Fall auf…