MICHAEL STOEBER
Dan Peterman
Kunstverein Hannover, 8.9. – 21.10.2001
Für die Plastiken und Installationen aus aufgegebenem Sperrmüll und recyceltem Schrott des 1960 in Minneapolis geborenen, heute in Chicago lebenden und arbeitenden Dan Peterman gilt: Kunst kommt von Kunst. Im Jahre 1989 baut er zwei Blöcke aus wiederaufbereitetem Aluminium. Den einen Block platziert er im Inneren einer Galerie, den anderen Block lässt er draußen auf der Straße stehen. In bester Duchampscher Manier stößt der Künstler damit eine Diskussion an über den Zusammenhang von Kontext und Kunststatus. Zudem erinnern die schimmernden Oberflächen des glänzenden Aluminiums an den französischen Impressionismus und die kubische Form der Blöcke an den Minimalismus, während die sozialen und ökologischen Implikationen der Peterman-Werke häufig an Joseph Beuys denken lassen.
Letzteres trifft auch für Petermans sich in lässiger Lakonie darbietenden Käseraum zu, dem “Finishing Room (Cheese)” aus dem Jahre 1999. Er besetzt den ersten von sieben Räumen im hannoverschen Kunstverein, wo Dan Peterman mit einer großen Einzelausstellung in Deutschland Premiere hat. Ohne Dramatik und Pathos scheint das Werk nicht mehr zu sein als es ist: nur ein transparentes Gewächshaus, in das der Künstler eine Reihe von duftenden Ziegenkäsen zur Reifung gestellt hat. Und doch löst die Arbeit Überlegungen auf unterschiedlichen Ebenen aus. Zum einen kreisen sie um die Aufgabe des Sammelns, Hegens und Bewahrens von Dingen im Schutzraum eines Museums oder Kunstinstituts. Zum anderen aber auch um die Notwendigkeit, dass die dort präsentierten Objekte sich zum Betrachter hin öffnen. Das schaffen Petermans Werke durch die Einbeziehung kunstferner Kontexte. Die Synästhesien des Käseraums, der…