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Ausstellungen: Bern · S. 178 - 178
Ausstellungen: Bern , 1983

Dan Graham – Pavilions

Kunsthalle Bern, 12. März – 17. April 1983

Kaum ein anderer Künstler hat sich im Laufe der letzten fünfzehn Jahre eine so breite Basis erarbeitet wie Dan Graham. Das hat weniger mit Wendigkeit zu tun als mit der Fähigkeit, jenseits von Spezialistentum und Profi-Denken Zusammenhänge zwischen verschiedensten Kultur- und Alltagsbereichen herzustellen. Inzwischen zählen Video, Performance, Körperkunst, Photographie, Architektur, Rockmusik, Theater und theoretische Schriften zu seinem Tätigkeitsbereich. Daher ist ihm der Übergang von der Minimal- und Konzeptkunst in die Achtzigerjahre mühelos gelungen, ohne dabei die Leistungen der letzten fünfzehn Jahre über Bord zu werfen. So ist er heute gleichermaßen Anreger wie Vertreter einer neuen Künstlergeneration, wobei Glenn Branca und Jeff Wall zu seinem engeren Umkreis gehören. Mit Branca arbeitet er schon seit vielen Jahren zusammen und Branca komponierte auch die Musik für seine Ausstellung in Bern.

Dan Graham hat in der Kunsthalle Bern vier verschiedene und sich gegenseitig ergänzende Werkgruppen ausgestellt. Für die Aufführung von Branca wurde der große Mittelsaal zu einer Art Konzertpavillon umgestaltet. Die Hauptblickrichtung der Musiker und des Publikums ist auf einen großen Spiegel hin orientiert, der über die ganze Stirnwand geht, so daß sie sich gegenseitig nicht direkt sondern indirekt in einem Spiegel wahrnehmen, der den Saal, das Publikum und die Musiker als ganzes Bild reflektiert. Durch diesen Spiegel hindurch können sich Publikum und Musiker auch seitenverkehrt und verkleinert auf einem Monitor beobachten.

Glenn Branca hatte eine Partitur für drei Musiker und selbstgebaute Instrumente (Gitarren-Cembalos) geschrieben. Die Musik verbindet die kämpferische Aggressivität des Punk mit einer fast…

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