Claudia Posca
Dadamaino
»Retrospektive 1958–2000«
Museum Bochum, 16.1. – 20.2.2000
Es war eine der wenigen Einzelausstellungen Dadamainos in Deutschland, die einen retrospektiven Einblick in das über 40-jährige Schaffen der italienischen Grande dame konkreter Kunst erlaubte. Zwar konnte man die eng mit Piero Manzoni befreundete Ärztin, die nie praktiziert hat, dafür aber als Autodidaktin umso engagierter für die Immaterialität im Bild eintrat, jüngst noch in der Ausstellung “Zeitgenössische Kunst aus Italien” in der Galerie der Stadt Stuttgart entdecken (15.12.99-9.1.2000) oder sie als Teilnehmerin der 1995 von der Galerie der Stadt Esslingen ausgerichteten Übersichtsausstellung “Zero Italien” sehen, die auf eine schon drei Jahre zuvor in der Stiftung für konkrete Kunst in Reutlingen gezeigte Dadamaino-Schau folgte. Doch kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass Werke Dadamainos in öffentlichen Sammlungen in Deutschland höchst rar nur vorkommen.
Anlass genug für das Museum Bochum unter der Leitung Hans-Günter Golinskis in Zusammenarbeit mit Sepp Hiekisch-Picard, Volker Feierabend und der Galerie A arte Studio Invernizzi diese Lücke mit einer Auswahl aus sämtlichen Schaffensphasen bis hin zu den jüngsten installativen Arbeiten zu schließen, zumal man im Bochumer Haus in den vorausgegangenen drei Jahren mit Emilio Tadini, Valerio Adami, Luigi Veronesi und Gianfranco Pardi auch schon Aspekte der Kunst Italiens vorgestellt hatte.
Dass die zwischen Malerei, Zeichnung und Wandobjekt oszillierenden Arbeiten der 1935 in Mailand geborenen “Dada” (so lautet der ihr von Freunden zugedachte Kosename für Eduarda, der später im Rahmen einer holländischen Ausstellung aufgrund eines Schreibfehlers mit ihrem Familiennamen Maino verschmilzt und seit 1963/64 zum ständigen Künstlernamen Dadamaino führt) zudem über ihre kunsthistorische Relevanz…