Fabian Stech
Dada ist ewig
»Eine Ausstellung zur Dadabewegung«
Dada im Centre Pompidou, Paris, 5.10.2005 – 9.1.2006
National Gallery of Art, Washington, 12.2.2006 – 14.5.2006
MOMA, New York, 18.6.2006 – 11.9.2006
Es ist bei jeder Propaganda wichtig, dass sie den Eindruck erweckt, dass es sich hier um eine Firma handelt, die weiterarbeitet an Ware, Aufmachung und Angebotsform.” überschrieb der Werbefachmann Kurt Schwitters, der in Hannover für Pelikan Anzeigen entworfen hatte, seine Thesen zur Typographie. Was für die Ware gilt, gilt auch für die Kunst. Eine Ausstellung im Centre Pompidou versucht zu zeigen, wie die riesige Dadapropagandamaschine an Ware, Aufmachung und Form arbeitete. Zwar widmete man einzelnen Protagonisten bereits Ausstellungen, zuletzt kuratierte Serge Lemoine 1994 eine Kurt Schwitters Retrospektive, doch der Versuch, alle Facetten des Dadaismus zu beleuchten und dabei die große Sammlung des Centre Pompidous zu präsentieren, war bisher unterblieben. Vielleicht ist daran nicht zuletzt die Internationalität von Dada Schuld, als die erste globalisierte Kunstbewegung, die sogar in Ländern wie der Schweiz Fuß fassen konnte. Im letzten Stockwerk des Centre Pompidou, dessen Besuch seit Generationen schon dank der Rolltreppenfahrt durch die Plexiglasröhren zum Erlebnis wird (wenn sie denn funktionieren), griff man auf die Geometrie des Schachbretts zurück, um diesen Dadauniversalismus, “das Narrenspiel aus dem Nichts”, zu präsentieren. Wie in den Kojen einer Kunstmesse harrt jedes Thema eines Betrachters, der sich, nur durch die Öffnungen zwischen den einzelnen Räumen geführt, frei und ohne Hierarchie in dem Gitter bewegt. Einzig die Fokussierung des Blicks beschränkt den Parcours. Kaum hat sich der Besucher auf eins…