Cyprien Tokoudagba
Die Kunst ist eine Arbeit, die man selbständig mit seinen Händen betreibt,
ohne sie bei jemandem gelernt zu haben.
Der Künstler ist jemand, der seine eigene Suche sowohl selbständig
als auch mit seinen eigenen Händen betreibt.
Cyprien Tokoudagba
Tokoudagba arbeitet in mehreren Bereichen zugleich – der Malerei und der Bildhauerei -, die den diversen Funktionen dieses Beniner Künstlers entsprechen. Als Restaurator am Nationalmuseum von Abomey kommt er mit der sehr reichen plastischen Tradition Benins in Berührung, das zu den bedeutendsten kulturellen Zentren auf dem afrikanischen Kontinent gehört und durch die koloniale Zerstückelung völlig neue Grenzen erhielt. Zum anderen arbeitet er an der dekorativen Ausstattung zahlreicher privater oder institutioneller Voodoo-Tempel, von ganz schlichten (mit einer einzigen Wandmalerei, die eine Voodoo-Gottheit, einen Fetisch der Familie oder der Region darstellt) bis hin zu äußerst kunstvollen Arbeiten.
Die Wandmalereien – Zeichnungen in Farbe – zeigen symbolische Darstellungen politischer und vor allem religiöser Mächte, was oft nicht zu trennen ist, sowie die geometrischen kultischen Zeichen an den Wänden der Weihestätte. Die Figuren stehen ganz in der häufig anthropomorphen und monumentalen skulpturalen Tradition Benins. Beton, das moderne Ersatzmaterial, wird erst in Verschalungen gefüllt, vor dem endgültigen Trocknen direkt behauen und schließlich bemalt. Es entstehen Darstellungen von Voodoo-Gottheiten, die um Legba, die zentrale Figur des Voodoo-Tempels, angeordnet sind. In jüngster Zeit (seit 1989) macht der Künstler neben seinen Wandmalereien, die in der Regel Auftragsarbeiten sind, großformatige Bilder auf Leinwand, bei denen er ganz frei Embleme der Könige von Abomey, geheime abstrakte Zeichen und diverse Gegenstände seiner Kultur miteinander kombiniert….
