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Ausstellungen: Siegen · von Claudia Posca · S. 342 - 343
Ausstellungen: Siegen , 2011

Claudia Posca
Cy Twombly

»Photographien 1951 – 2010«
Museum für Gegenwartskunst, Siegen, 17.7. – 30.10. 2011

Cy Twombly ist tot. Der Meister delphischer Zeichnung und energetisch-skripturaler Malerei, ein, wenn nicht der Poet linkischer Strich-Partituren und mythischer Allzeit-Kosmen, einer, der maßlos fiebrig Geschichte mit Geschichten kurzschloss, der grenzsprengend Form und Abstraktion verflüssigte, um hoch explosiv, dann wieder feinnervig erotisch „gelüftete Bilder“ (Roland Barthes) in die Welt zu schicken – mit Kritzeln, Kratzern, Klecksen und Sudelein bis tief hinein ins Schattenreich kolossaler Vagheit reichend, darin sich das Labyrinth einer romantisch-symbolistisch aufgeladenen Comédie humaine zu verdichten scheint – erlag am 5. Juli diesen Jahres 83jährig in seiner Wahlheimat Italien einem Krebsleiden. Und so gerät die noch in Absprache mit Cy Twombly als Zwei-Stationen-Tour für das Museum Brandhorst in München sowie für das Museum für Gegenwartskunst in Siegen in Zusammenarbeit mit dem Verleger Lothar Schirmer – „seit Jahrzehnten mit dem Künstler verbunden und Verleger des Oeuvre-Katalogs der Gemälde, der Skulpturen und der Zeichnungen, aber auch etlicher anderer Publikationen sowie der wichtigsten, Twombly gewidmeten Ausstellungskataloge“ (Vorwort von Armin Zweite, Carla Schulz-Hoffmann, Eva Schmidt) – aufgestellte Präsentation „Cy Twombly – Photographien 1951 – 2010“ zu einem Nachruf intensivster Prägnanz. Nicht nur, dass einem breiten Publikum das immerhin schon seit Anfang der 1950er Jahre während der Studienzeit am berühmten Black Mountain College in North Carolina, wenngleich eher im Verborgenen, betriebene und allererst seit den 1990er Jahren publik gemachte fotografische Werk Cy Twomblys noch weitgehend unbekannt sein dürfte und insofern Staunenswertes zwischen Tulpen und Engelstrompete, zwischen antiken Tempelanlagen und…



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