Johannes Lothar Schröder
cut – Los Angeles – 90’ernes Kunstscene
Kunstforeningen, Kopenhagen, 19.3. – 1.5.1994
Galleri F15 Alby, N-Moss, 4.6. – 31.7.1994
Heute wird die Kunst der amerikanischen Pazifikküste in Europa nicht mehr verschmäht. Nachdem Krinzinger vor anderthalb Jahren in Wien neun Künstler aus Kalifornien gezeigt hat, konzentrieren sich der Kunstverein Kunstforeningen in Kopenhagen und die Galleri F15 Alby in Moss bei Oslo mit “{cut} – Los Angeles – 90’ernes Kunstscene” explizit auf Künstler aus Los Angeles. Lediglich drei der jüngeren: Thaddeus Strode, Benjamin Weissman und Chris Wilder sind dort geboren; die übrigen: Chris Burden, Meg Cranston, Mike Kelley, Paul McCarthy, Raymond Pettibon, Jean Rasenberger, Nancy Rubins und Sarah Seager wohnen und arbeiten dort.
Die meisten der ausgestellten Werke sind Zeichnungen. Sie sind nicht nur kostengünstig zu transportieren, sondern auch symptomatisch für die Kunst in der an sozialem und geologischem Sprengstoff reichen Pazifikmetropole. Mit einem raumgreifenden Objekt ist lediglich Rubins vertreten, die eine Anzahl großvolumiger Wasserboiler mit Stahlseilen zu einem Objekt zusammenballte und es mit großformatigen monochromen Graphitzeichnungen konfrontiert. Im Gegensatz zu den Abbildungen im Katalog, der drei automatisch gesteuerte Segelschiffe “Three Ghost Ships” von Burden zeigt, ist dieser in der Ausstellung lediglich mit Skizzen seiner Großprojekte vertreten, die das Blatt “My Dreamshow at the MAK” zeichnerisch zu einem Ausstellungsplan vereint. Zu Füßen der in dilettantischer Manier von McCarthy ausgeführten Zeichnungen sexueller und fäkaler Obsessionen liegt die Larve eines “toten Wikingers” mit einem Dildo, die in Skandinavien nur anekdotisch wirkt.
“Excuse My Dust” von Sarah Seager, die einzige Installation in dieser Ausstellung, ist eine…