Curro Gonzales
“Curro Gonzales malt in der Absicht, etwas über die Wiederholung von Formen, über Monotonie, Wahrnehmung und das menschliche Leben auszusagen; doch während er malt, vergißt er dies.. So charakterisiert der irische Wahlspanier und Kunstkritiker Kevin Power die Arbeit des Sevillaners. Tatsächlich leben die Bilder des Curro Gonzalez (geb. 1960, Sevilla) oft von der Ambivalenz ihrer dekorativ-geometrischen Bildgliederung und den teils narrativen Versatzstücken. Eine Serie von Gemälden aus den Jahren 1987 ist dafür beispielhaft. Sie gibt den Einblick in eine Vielzahl gleichmäßig auf der Bildfläche verteilter Innenräume frei. Bei einem großformatigen Ölgemälde von 1987 (o.T.) erinnern die 91 Bilder im Bild auf den ersten Blick an Farbfeldmalerei, da sie jeweils in einer dominierenden Farbe gehalten sind. Doch bei näherem Hinsehen entpuppen sich diese farbigen Felder als Einblicke in die Interieurs einer kleinbürgerlichen Welt. Die Szenerie gleicht nun dem Blick durch das Fenster auf ein gegenüberliegendes Haus, wie etwa in Hitchcocks “Fenster zum Hof. Der Betrachter wird zum Voyeur der Beengtheit und Anonymität der großstädtischen Wohnkultur.
In anderen Arbeiten aus demselben Jahr geht es gleichfalls um den Blick durch die Bildoberfläche hindurch in weit nach hinten auslaufende Räumlichkeiten. Im Bildvordergrund von “Memoria” erscheint eine flächig und scharfkantig gemalte weiße Leiter. Die zwei hellen, ineinander geschachtelten Rechtecke zu beiden Seiten der Leiter wirken auch hier als Fenster und geben den gleichen Blick auf einen Raum mit gemustertem Teppich und einem halb sichtbaren Sofa frei. Die anderen auf dem Bild verteilten Quadrate sind von unterschiedlicher Größe und eine Nuance dunkler als das Grau-Grün des…