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Ausstellungen: Bregenz · von Renate Puvogel · S. 334 - 335
Ausstellungen: Bregenz , 2010

Renate Puvogel
Cosima von Bonin

raumlaborberlin

»The Fatigue Empire« / »Bye Bye Utopia«
Kunsthaus Bregenz 18.7. – 3.10.2010

Als habe man sich abgesprochen, geben die beiden Protagonisten, das Architekturbüro „raumlaborberlin“ und die Künstlerin Cosima von Bonin ihren jeweiligen Ausstellungen verwandte Titel: Denn „Bye Bye Bye Utopia“ und „The Fatigue Empire“ sind Ausdruck eines melancholischen, eher passiven, hoffnungsarmen Zeitgefühls. Der Ideenreichtum und die positive Präsenz der Arbeiten selbst widersprechen jedoch diesem pessimistischen Postulat. Das raumlaborberlin hat die KUB Arena im Erdgeschoss durch den Einbau einer überwältigenden, das Foyer nahezu halbierenden Treppe zu dem gemacht, was der neue Direktor des KUB Yilmaz Dziewior anstrebt, nämlich zu einem Forum der Kommunikation und einem „Ort der Verhandlung experimenteller Darstellungsformen“. Die Architektengruppe operiert an den Rändern durchschnittlicher Architektur, geht Wandlungen und mannigfaltigen Fehlentwicklungen nach und erkundet Alternativen. Monitore auf der aus ausrangierten Türen ehemaliger Plattenbauten der DDR gebauten Treppe und mehr noch vielfältiges Material in deren verstecktem Hohlraum liefern dem Besucher ein Bild von den interdisziplinären Aktivitäten des Büros und gleichzeitig Einblick in die normalerweise unzugänglichen Zwischengeschosse des Zumthor-Baus.

Vielleicht nimmt von Bonin Bezug auf dieses monumentale, an antike Foren erinnernde Treppengebilde, wenn sie zum Benutzen des Fahrstuhls einlädt, um die Besichtigung ihrer Ausstellung in der obersten Etage zu beginnen. Dies macht Sinn, denn dort werden die Fäden gesponnen, entlang derer der Besucher wandelt und in denen er sich immer wieder verhakelt, weil von Bonin keine Leitlinien vorgibt. Vielmehr zieht sie den Besucher hinein in ein Geflecht vielfältiger Bezüge, seien es Analogien, Verwandtschaften oder Historien. Lediglich das Motto der…



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