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Ausstellungen: München · von Jolanda Drexler · S. 376 - 378
Ausstellungen: München , 2011

Jolanda Drexler
Cornelius Völker. 1990 – 2010

Museum Villa Stuck, München, 17.2. – 8.5.2011

Cornelius Völker wird in der Kunstwelt als neues Malergenie gefeiert. Für den 1965 in Kronach geborenen Künstler, der heute in Düsseldorf und New York lebt, bedeutet Malerei denn auch „ein höchst individuelles, nichtkonformes, extravagantes und einzigartiges“ Unternehmen (Künstlerinterview mit Michael Buhrs); deshalb ist er ihr jenseits gängiger Trends stets treu geblieben. Völkers enormer Erfolg beruht allerdings nicht allein auf seiner stupenden Maltechnik, sondern vor allem auf deren ungeheurem Spannungsverhältnis zum ausgesucht banalen Motiv, das oft gar nicht abseitig und schrullig genug sein kann – angefangen von niedlichen Meerschweinchen, Hündchen, Schokotafeln über schlaffe Unterhosenträger bis hin zu Abflüssen, Müll, Kotzenden, Defäkierenden und blutigen Tampons. Für Völker sind solche Motive „so etwas wie Widerstandskoeffizienten, an denen sich die Malerei erproben muss“. Der stets drohenden Gefahr, „dass ein Motiv abdriftet, psychologisierend wirkt oder ins Lächerliche abdriftet“, versucht er „mit der Malerei gegenzusteuern“. Wie aber muss eine solche Malerei beschaffen sein? Sie lotet mit „richtiggehenden Farbexperimenten“ auf „fast schon alchimistische Weise“ die Grenzen des Machbaren aus. Die Farbe erscheint in der gesamten Bandbreite ihrer physikalischen Möglichkeiten mal flüssig, mal körperhaft dick in allen nur denkbaren Techniken aufgetragen, und zwar mit vitalem, kraftvollem und lustvollem Gestus. Die Farbe führt sich so in gewisser Weise selbst vor, und genau diese selbstreferenzielle Tendenz der Farbe wird wiederum durch das formgebende Motiv in ihre Schranken verwiesen. Somit bewegen sich die Bilder stilistisch zwischen Abstraktion und Figuration – Referenzen zu Abstraktem Expressionismus, Farbfeldmalerei, Pop…


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