Claudia Posca
Cornelius Völker
Malerei 1990 bis 2010 – »… alles Motive, die etwas Absurdes an sich haben…«
Von der Heydt-Kunsthalle, Wuppertal, 6.2. – 27.5.2012
Wie der Schlüpfer Kunstgeschichte schreibt, ist kolossal malerischer Natur. Zumindest, wenn der seit 2005 an der Kunstakademie Münster lehrende Cornelius Völker am Werk ist. Was sich vor ihm weder ein Rodin noch ein Marées noch ein Cézanne oder Degas getraut hätten, das hat sich der 1965 in Kronach geborene Penck-/Krieg-Schüler auf die Fahne geschrieben: dem Achselhemd, dem Feinripp-Short oder auch dem Büstenhalter ein Denkmal setzen im Pantheon von Genre und Stillleben. Aber so, dass das mit ordentlichem Abstand zur Malerei der Neuen Wilden genauso wie zur Pop Art argumentierende, zwischen Coolness und Ironie verortete Bildkonzept dazu taugt, „auszutesten, wie schlicht oder unwichtig ein Motiv sein kann, um als Malerei noch zu funktionieren.“ (Cornelius Völker, 2002)
Und das, so scheint`s, klappt ziemlich perfekt und ganz ohne Pathos: Ob Feuerzeug, Frisur oder Fleck, ob Müll, Mann oder Meerschwein, Cornelius Völker entdeckt beim Blick auf Teebeutel & Co ein so gar nicht banales Werden unterwegs „zur selbständigen abstrakten Fläche, einem Biotop gleich“, was jetzt in letzter Instanz einer 4-Stationen-Ausstellungstournee von München über Ludwigshafen und Goslar in der Von der Heydt-Kunsthalle Wuppertal in der Zusammenschau von zwanzig Schaffensjahren bis 2010 bestens zu studieren ist.
Famos, wie überraschend sich dabei Nah- und Fernsicht der mal krude-pastos, mal flächig polychrom in Öl auf Leinwand gebannten Motive miteinander gegeneinander vermitteln: Da gibt sich eine köstliche Himbeere aus der Distanz betrachtet als ein nahezu realistisch anmutendes…