CORINNE WASMUHT
Die Welt hinter dem Spiegel.
Ein Gespräch von Jens Rönnau
Corinne Wasmuht konnte im vergangenen Jahr nicht nur ihren 50. Geburtstag feiern, sondern im Juli auch dern im Juli auch die Verleihung des Käthe-Kollwitz-Preises durch die Berliner Akademie der Künste. Der mit 12.000 Euro dotierte Preis wurde zum 54. Mal verliehen. Die Jury, bestehend aus Arnold Dreyblatt, Birgit Hein und Wolfgang Petrick, lobte: “Die Malerin Corinne Wasmuht erhält den diesjährigen Käthe-Kollwitz-Preis in Würdigung ihres konsequenten und vielseitigen Werkes, das sich durch Originalität, Erfindungsreichtum und hohe malerische Qualität auszeichnet. In den vergangenen zwanzig Jahren hat die Berlinerin großformatige Ölgemälde auf Holz geschaffen, die abseits des Mainstream durch eine formale und inhaltliche Spezifik überzeugen.” Die Bilder geben “die Weite und Geschwindigkeit der vernetzten Gegenwartskultur wieder und stehen für die unstillbare Sehnsucht nach Bildern und Informationen.” Weiter betonte die Jury: “Corinne Wasmuhts Bilder laufen gegen den Strom, indem sie mit der Geschwindigkeit, der Zerstreuung und Unverbindlichkeit unserer Zeit kontrastieren. Dabei lässt sie in ihren Gemälden Unformuliertes und nimmt sich an exakt jener Stelle zurück, an der der Betrachter in ein neuartiges Raum-Zeit-Bild-Gefüge eintritt.”
Preisverleihung und Ausstellung in der Akademie der Künste waren eigentlich bereits für den April 2014 geplant. Doch da machte sich ein Problem bemerkbar, das die Kehrseite der Darstellung von “Geschwindigkeit” und “Unverbindlichkeit” bei Corinne Wasmuht mit sich bringt: Sie nimmt sich – neben ihrer Professur in Karlsruhe – zum Malen alle Zeit der Welt. Rund 80 Bilder hat sie von 1991 bis heute geschaffen – zu wenig, um aktuell bei Ausstellungen…