Constantin Luser
Kompromisse sind dialogisch
Ein Gespräch von Sabine B. Vogel
Der 1976 in Graz geborene Constantin Luser lebt und arbeitet in Wien. Nach Abschluss seines Studiums für Industrial Design in Graz studierte Luser an der Akademie der Bildenden Künste (Klasse Renee Green), sowie an der Universität für angewandte Kunst (Klasse Brigitte Kowanz). Bekannt wurde Luser mit seinen tagebuchartigen Zeichnungen und den Skulpturen, die Musikinstrumente in experimenteller Weise refunktionalisieren.
Seine Arbeiten wurden unter anderem in folgenden Institutionen gezeigt: Albertina, Wien; 21er Haus, Wien, Belvedere, Wien; Kunsthalle Krems; Kunsthalle Wien; Kunsthaus Graz; Institut für moderne Kunst, Nürnberg; Lenin Museum, Moskau Musée d’Art Moderne, Paris; Museum der Moderne, Salzburg; Palais de Tokyo, Paris; Project Art Centre, Dublin; Secession, Wien.
Constantin Luser: Die ersten Aufträge sind oft die schwierigsten: Mein erster Auftrag war eine Portraitanfrage. Es gibt da eine klare Vorlage: die Ähnlichkeit. Und es ist sehr nah an der Eitelkeit. Bei meiner Ausführung erklärte mir der Auftraggeber, die Seele würde fehlen. Auch beim zweiten Versuch war die Seele noch nicht drauf – da wird es heikel: Wie soll man die Seele vom Foto in die Zeichnung bekommen?
Sabine B. Vogel: Wie sah dein Portrait aus?
Auf der Fotografie war der ganze Mensch in seiner Pracht abgebildet, aber in meinem abstrahierten Kringel-Portrait fehlte es … Abstraktion ja, Seelenverlust nein … das ist ein schmaler Grad (lacht). Jetzt habe ich eine neue Methode, um das Problem zu lösen: Ich nehme mit Draht die Kontur des Profils ab. Ans Gesicht halten und biegen – bis es passt.
Wann war Dein…