Clemens Wallrodt
UND TOM SOIKA
im Gespräch mit Gerd Haenel am 1. Mai im
»TACHELES«- Haus Oranienburger Sraße, Ost-Berlin
G.H.: Das Haus, in dem wir hier sind, das ist – neben der Volkskammer – das meistbeachtete Haus in Ost- Berlin?
Clemens: Das meistfotografierte auf alle Fälle. Würd ich mal sagen.
Tom: Das ist für die Touristen was ganz anderes.Was sie im Osten nicht erwartet hätten.
Clemens: Nein, das ist genau, was ihre Erwartung erfüllt!
Zerstörung. Chaos. Der Osten, wie er zusammenbröckelt. Wie’s in den Medien immer erscheint: “Da zeigt sich’s! Der Sozialismus hat versagt”.
Wann habt ihr angefangen, hier an dem Haus was zu machen?
Clemens: Wir haben’s am 13. Februar besetzt. Und das mit dem Machen, das hat noch’n bißchen länger gedauert. Eigentlich haben wir erst gedacht – so typisch deutsch – wir lösen das über den Behördenweg, und wir versuchen, irgendwelche Rechte auf das Gebäude einzuklagen und auch den Denkmalschutz zu aktivieren. Das ging ziemlich schnell in die Hose. So nach zwei Wochen war’n wir da belehrt, daß das nicht geht. Dann haben wir das Haus so richtig in Besitz genommen – mit Aktivität. Also freigeschaufelt und die ersten Kunstsachen gemacht, bemalt; auch von außen. Um Aufmerksamkeit zu erregen.
Bei welcher Behörde wart ihr da?
Clemens: Am 21. hatten wir ein Gespräch mit der Baudirektion, mit den Leuten, die jetzt der Rechtsträger sind. Und zuvor haben wir mit dem Denkmalschutz Kontakte gehabt. Magistrat? – weiß ich gar nicht. Beim Kulturminister waren Leute von uns, bei dem damaligen, Keller.
Aufmerksamkeit erregen in welcher Richtung?
Clemens: Daß hier was passiert. Daß wir a)…