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Ausstellungen: Cottbus · von Claudia Wahjudi · S. 276 - 278
Ausstellungen: Cottbus , 2013

Claudia Wahjudi
Clegg & Guttmann

»Kopf an Kopf«
Kunstmuseum Dieselkraftwerk, Cottbus, 8.2. – 28.4.2013

Gleich in ihrer ersten Präsentation lässt die neue Direktorin des Dieselkraftwerks Welten aufeinanderprallen. Ulrike Kremeier, die 2012 das Amt von Perdita von Kraft übernommen hat, stellt in ihren ersten beiden allein verantworteten Schauen Porträts von Clegg & Guttmann Porträts aus der Sammlung des Cottbuser Kunstmuseums Dieselkraftwerk (DKW) gegenüber. So kommt zusammen, was Kunsthistoriker selten zusammendenken: Fotografien vornehmlich aus dem New York der 80er Jahre mit Gemälden, Fotos und Plakaten vor allem aus der DDR. Die Postmoderne aus dem Kunst- und Kapitalzentrum des alten Westens trifft auf die sozialistische Spätmoderne zwischen Dresden und Rostock. Die scheinbar unvereinbaren Gegensätze fügen sich im Dieselkraftwerk zu einem konstruktiven Vergleich: Ulrike Kremeiers Kombination ist eine hintergründige Reflexion über das Genre Porträt.

Doch zunächst einmal soll Kremeiers Debüt einen Wendepunkt am DKW markieren. Perdita von Kraft, die das Museum 17 Jahre leitete, hatte mit Ausstellungen wie „Das flache Land“ den Schwerpunkt auf die Themen Raum und Landschaft gesetzt. Ihre Sujets passten bestens in die Jahre des Strukturbruchs nach der Wende, als die Bewohner der Lausitz eine neue Identität für die darniederliegende Industrieregion zwischen Oder und Spree suchten und die Internationale Bauausstellung „IBA See“ die vom Tagebau geprägten Landstriche mit neuen Kultureinrichtungen aufzuwerten versuchte (siehe KUNSTFORUM INTERNATIONAL Band 202/ 2010). Ulrike Kremeier dagegen, zuletzt Leiterin der Kunsthalle Passerelle in der nordfranzösischen Hafenstadt Brest, will am DKW nun Stadt, Arbeit und soziale Codes thematisieren, ebenfalls ein passender Focus für Cottbus, das sich zu einem Verwaltungs- und Wissenschaftszentrum…



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