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Ausstellungen: Köln · von Reinhard Ermen · S. 416 - 417
Ausstellungen: Köln , 2007

Reinhard Ermen
Claude Viallat. Giants

»Freundliche Riesen«
Krings-Ernst Galerie im Hangar 1 Airport Butzweiler, Köln, 17.06.07 – 30.09.07

Man erkennt ihn sofort! Claude Viallat (*1936 Nimes) hat als Maler in den letzten drei Jahrzehnten ein Zeichensystem entwickelt, das auf einen primären Modul aufgebaut ist. In zeilenartigen Kolonnen, meist leicht zur Diagonale hin angeschrägt (wie beim Schreiben), strukturiert es seine Leinwände mit einem unübersehbaren Logo, wie eine vervielfachte Signatur, die lapidar und geheimnisvoll zugleich erscheint: Ein rechteckartiges Gebilde mit runden Ecken, ein kubistisches Fragezeichen, das, je nach Couleur der Kritik, als zufällig entdeckt (ein liegen gebliebener, nasser Schwamm) beschrieben wird, oder als Symbol für den Stierkampf gedeutet wird. Wie auch immer das gewesen ist, der Künstler lässt es gelten; das Zeichen, die‚beliebige Form’ ist da und hat sich zu einer Art zweiten Natur entwickelt, zu einem vorstrukturierten Material, auf das seine Bilder angewiesen sind, weil sie ohne diese Zellen nicht sein können. 80% seiner Arbeit werden davon bestimmt. Dass Viallat, durchaus unabhängig davon, ein eigenwilliges bildhauerisches Werk verwaltet und seine Liebe zum Stierkampf auch in naiv, volkstümlichen Bildern feiert, sei hier nur am Rande erwähnt. Auf seine Weise ist er ein südfranzösisch akklimatisierter, konzeptueller Charakter.

Zu Recht gilt Viallat in Frankreich als eine Hauptfigur, in der deutschen Kunstszene betrachtet man ihn eher als eine Kuriosität. Umso bemerkenswerter ist die Initiative von Thomas Krings-Ernst, sich dieser Position anzunehmen, nicht einfach mit einer Ausstellung, sondern mit den „Giants“. Das sind, neutral gesagt, Großformate, die selbst die üppigen Räumlichkeiten von Krings-Ernst in Bayenthal sprengen, weshalb man auf…



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