Harry Zellweger
Claude Monet: Nympheas
Kunstmuseum Basel 20.7.-19.10.1986
In einer einmaligen Schau sind zur Zeit im Kunstmuseum Basel 64 späte Werke von Claude Monet versammelt. Die zurückhaltend inszenierte und von einem sorgfältig edierten Katalog (der alle Werke farbig abbildet) begleitete Ausstellung ist – 60 Jahre nach dem Tod des Künstlers – die erste umfassende Darstellung seines erst in den letzten Jahren auch von einer breiteren Kunstöffentlichkeit anerkannten, für die Kunst unserer Tage aber wegweisenden Spätwerks. Obwohl sich Monet bereits 1883 in dem halbwegs zwischen Paris und Rouen gelegenen Giverny niedergelassen hat, tauchen die das Spätwerk zum Teil ausschließlich bestimmenden Nympheas erst um die Jahrhundertwende häufiger als Motive auf. Der Maler, obgleich von dem Haus, dessen baumbestandenen »clos normand« er allmählich in einen Blumengarten verwandelt, von Anfang an begeistert, suchte noch mehr als ein Jahrzehnt nach seiner Niederlassung dort die ihm vertrauten Motive auf: malte vor allem die Seine, die Flußlandschaft bei Port-Villez und Ansichten der Kirche von Vernon. 1888- 1891 ist er mit den Heuhaufen beschäftigt, 1891 entsteht die Serie der Pappeln, 1892-93 widmet er sich ganz den Studien der Kathedrale von Rouen. Erst von 1895/96 an werden die Motive, die er in seiner nächsten Umgebung findet, häufiger. Als entscheidende Wende erweist sich dabei der Erwerb von »Le Pressoir« (1890) und die Anlage eines Seerosenteichs auf einer zusätzlich erworbenen, angrenzenden Parzelle (1893).
Da alle Werkgruppen dieser letzten Schaffensphase (1895/96-1926) in Basel gut vertreten sind – von der »Pont Japonaise«, von der 1899 und 1900 zwei umfassende Serien entstanden sind, über die in den…