HANS-DIETER FRONZ
Claude Monet … bis zum digitalen Impressionismus
Fondation Beyeler, Riehen bei Basel, 28.3. – 4.8.2002
Was verbindet eigentlich Olafur Eliasson mit Claude Monet? – Fürs erste nicht mehr und nicht weniger als eine laufende Ausstellung und in ihr der Standort einer aktuellen Arbeit des schaffensfreudigen Isländers. Im so genannten Monet-Saal der Fondation Beyeler in Riehen bei Basel, an dessen Längswand sonst wie eine Farboffenbarung eins der Glanzstücke des Museums, Claude Monets neun Meter langes und zwei Meter hohes Seerosen-Triptychon “Le bassin aux nymphéas” (um 1917-1920) prangt, breitet sich derzeit Eliassons begehbare Installation “Your spiral view” (2002) aus: eine hochglanzpolierte Edelstahlröhre von acht Meter Länge und mehr als drei Meter Durchmesser.
Und wo sonst Monets Gemälde aufs Schönste mit dem Weiher harmoniert, der sich jenseits der Glasfront der südlichen Fassade an den Kunsttempel anschließt, ist jetzt auch Eliassons Installation auf das kleine Wasserreich bezogen, hinter dem sich in sanften Wellen ein gepflegter Landschaftsgarten erstreckt. Steht man nämlich vor dem in Längsrichtung des Saals aufgestellten stählernen Tunnel, dann eröffnet sich wie durch ein überdimensioniertes Fernrohr der Blick auf die Natur. Noch intensiver, aber auch gebrochener ist der Naturbezug für den Besucher beim Betreten des Stahlgebildes erfahrbar: Umgeben von einer komplexen technischen Konstruktion, erscheint ihm, als Flucht- und Ausgangspunkt am Ende des künstlichen oder Tunnels der Kunst, Natur. Der Idee nach zerlegt die in geometrische Vieleckflächen aufgefächerte Tunnelrundung den Natureindruck prismatisch in einem unendlichen Spiel der Spiegelungen des Außen im Inneren. Indem Eliassons Installation den Blick des Betrachters auf Natur lenkt und auf höchst…