vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Ausstellungen: Köln · von Uta M. Reindl · S. 333 - 334
Ausstellungen: Köln , 2006

Uta M. Reindl
Clare Stephenson

»Fröhliche Anachronismen” (Susannah Thompson)«
Galerie Linn Lühn, Köln, 5.5. – 3.6.2006

Als “Karikaturen, die Du von Dir selbst machst, indem Du eine andere Art von Arbeit herstellst” umschreibt Clare Stephenson kryptisch ihr Werk, als eine satirische Selbstbespiegelung also. In der Tat verschmelzt die schottische Künstlerin frech augenzwinkernd und mit äußerst subtiler Hand Referenzen zu eigenen Arbeiten, zur Kunstgeschichte sowie zu den Genres der freien und angewandten Kunst. Diese ihre erste Einzelausstellung in Deutschland macht den Dialog zwischen dem zeichnerischen und skulpturalen Schaffen der 34jährigen Künstlerin transparent.

In den extrem filigranen und detailfreudigen Zeichnungen formieren sich surrealistisch verschlüsselten Konstellationen: meist amorphe Formen, manchmal auch als Torsi erkennbar, scheinen an einer schlauchartigen Struktur wie an einer Nabelschnur angewachsen, die als geschlossener Kreislauf den leeren Bildraum einnimmt. Oft organische, aber auch architektonische Konfigurationen akkumulieren sich gerne im Zentrum der reduzierten Bildwelten, die meist in sanften Farben – auch in Sepiabraun oder gar in Pink – gehalten sind. Und diese legen sich wie Schleier über die oft unbehandelten Bildgründe; Stephenson arbeitet da gerne mit Aerosoltechnik und Schablonen. Meist sind die Zeichnungen auf Blättern im Längsformat – manchmal aber auch mit schiefen Rändern – gearbeitet oder auf zerknitterten Bögen, was natürlich die zeichnerische Komplexität erweitert.

Viele Zeichnungen der schottischen Künstlerin gehen vom eigenen skulpturalen Schaffen aus. Die Gegenständlichkeit, wenn man überhaupt davon sprechen will, bezieht sich in dieser Serie ziemlich konkret auf die aus armen Materialien gestalteten Kleinplastiken, wie die Ausstellung bei Linn Lühn sehr anschaulich macht, da diese im Zentrum…


Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei