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Ausstellungen: Düsseldorf · von Renate Roos · S. 304 - 305
Ausstellungen: Düsseldorf , 2003

RENATE ROOS
Citibank Photography Prize 2003

Juergen Teller, Simon Norfolk, Jitka Hanzlová, Bertien van Manen
Museum Kunst Palast, Düsseldorf, 29.3. – 9.6.2003

Bilder werden in den Medien spätestens seit der Aufklärung als Mittel der authentischen Information eingesetzt. Die Erfindung der Fotografie und des Films hat diese Entwicklung beschleunigt. In der Massenkommunikation der Gegenwart wird Authentizität durch Bildberichterstattung eingefordert, während zugleich durch perfide technische Manipulationsmöglichkeiten von Bildern deren Authentizität immer fragwürdiger wird. Bereits Vilém Flusser schickte die Vorstellung, dass die Welt auf Fotos eine authentische Spur hinterlassen könne, ins Reich des magischen Denkens.

Vielleicht ist es gerade deshalb ein Paradoxon unserer Zeit, dass in der aktuellen Fotografie ein Verlangen nach Authentizität einhergeht mit der Inszenierung von Bildwelten. Zumindest verbindet dieses Spannungsfeld zwischen Authentizität und künstlerischer Gestaltung die vier Zyklen der FotografInnen, Juergen Teller, Jitka Hanzlová, Bertien van Manen und Simon Norfolk, die ansonsten in Sujet, Stil und Konzeption ihrer Fotografien völlig unterschiedlich sind.

Und natürlich verbindet sie die Teilnahme am “Citibank Photography Prize 2003”, deren vier Finalisten im Museum Kunst Palast ausgestellt werden. Der “Citibank Photography Prize” hat sich neben dem geheimen Nobelpreis der Fotografie – dem “Hasselblad-Preis” – zu einer der renommiertesten Auszeichnungen zeitgenössischer Fotografie gemausert. Seit 1997 geht der, mit 20 000 Pfund dotierte, Preis an FotokünstlerInnen, wie Richard Billingham, Andreas Gursky, Anna Gaskell oder Boris Mikhailov.

Dieses Jahr kassiert der Shooting-Star der internationalen Modefotografie, Juergen Teller, die üppige Prämie. Juergen Tellers Serie “Märchenstüberl” ist eine skurrile Mischung aus trashigen Modefotos und intimen Einblicken ins kleinbürgerliche Familienambiente des gebürtigen Bubenreuthers. Tagebuchartig und scheinbar beiläufig…



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