Roland Schappert
Christopher Wool.
»Porto – Köln«
Museum Ludwig Köln, 21.4. – 12.7.2009
Nach Mike Kelley (2006) und Peter Doig (2008) bekam dieses Jahr Christopher Wool den Wolfgang-Hahn-Preis verliehen. Aus diesem Anlass erwirbt die Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig zwei großformatige Siebdrucke auf Papier. Seit 2007 ist das Museum in dem Besitz eines großformatigen abstrakten Gemäldes des Künstlers (o.T., 2007, Lack auf Leinwand, 304 x 243 cm), welches in die rund 30 Arbeiten umfassende Ausstellung, die zuvor in Porto zu sehen war, zentral integriert wurde.
Was ist das Besondere an dieser Ausstellung?
Die gute Lesbarkeit der Ausstellung. Sie umfasst überwiegend abstrakte großformatige Gemälde und Siebdrucke, die in den Jahren 2006 bis 2008 entstanden sind. Die wenigen früheren Arbeiten seit den 90er Jahren wirken in diesem Kontext wie kunsthistorische Selbstverweise oder Etappenziele auf dem Weg zu einem immer eigenständigeren komplexen Bilddenken im Sinne eines organischen Improvisations-Kompositionsgefüges. Die zahlreichen Mal- und Druckschichten der einzelnen Gemälde und Papierarbeiten beziehen sich nicht nur jeweils innerhalb der Arbeiten aufeinander, der Hintergrund wird im Vordergrund gebrochen oder variiert – und vice versa, sondern die Bilder ergeben bei näherem Hinsehen auch insgesamt einen einzigen Kosmos von Querverweisen und Spielstrecken. Die Kuratorin Julia Friedrich zitiert in diesem Sinne aufschlussreich den Künstler mit dessen Vergleich: „I think most people find it difficult to see any order or composition in my work in a similar way that most people find it hard to hear what sun ra or cecil taylor are doing in their music … but nobody ever said it should…