Renate Puvogel
Christian Jankowski
»And Now for Something Completely Different«
BAWAG Foundation, Wien, 19.3. – 24.5.2009
Aus dem letzten Winkel der bemerkenswerten Ausstellungshalle, welche die Generali Foundation und die Bawag Foundation alternierend bespielen, dringt aus vier Lautsprechern ein ununterbrochenes, kakophonisches Lachen ans Ohr. Gemixt mit seinem eigenen Lachen ist es „das Lachen von Dan Graham“ (2009), welches Christian Jankowski aus einer Aufzeichnung seines Gespräches mit dem Kunstheroen herausgeschnitten hat. Hier wirkt der kleine Loop mit dem Lachen wie ein lakonischer, distanziert schmunzelnder Kommentar zur Kunst, zum Kunstbetrieb und zur Ausstellung selbst und ist damit ein typisches Beispiel seiner Arbeit. Das Interview selbst ist im Katalog abgedruckt. Daneben ist Graham auch in Gestalt einer der witzigen Neonschriften seiner Wandinstallation „Was ich noch zu erledigen habe“ (2009) vertreten, und zwar neben ‚Frisör absagen’ und ‚Größere Show organisieren’ mit der Bemerkung ‚Dan Graham um Erlaubnis fragen’. Diese belanglosen Neonbotschaften persiflieren humorvoll die ernsthaften Statements seiner Kollegen Serra, Morellet und Co. Vor allem aber ist Graham im Geiste mit seiner Installation „Rooftop Urban Parc Project“ auf dem Dach des Dia Center of Art präsent, und zwar in Jankowskis schönster Installation der Show, der „Rooftop Routine“. Gezeigt wird eine mit Popmusik untermalte Videoaufzeichnung einer Lifeperformance – 2007 sein Beitrag zur Biennale ‚Performa’ in New York. Angeregt durch die Hula-Hoop-Übungen von Frau Chua, seiner chinesischen Nachbarin, organisierte Jankowski mit 25 Mitspielern eine Hula-Hoop-Aktion auf den Dächern von China Town. Das Spiel erinnert an Performances der 70er Jahre, ganz besonders an die Choreographie „Roof Piece“ von Trisha Brown (1973)…