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Ausstellungen: Düsseldorf · von Annelie Pohlen · S. 301 - 302
Ausstellungen: Düsseldorf , 2011

Annelie Pohlen
Chris Martin

»Staring into the Sun«
Kunsthalle Düsseldorf, 22.10.2011 – 15.1.2012

Es sei unmöglich, ein abstraktes Bild zu malen, so Chris Martin, dem die Kunsthalle eine erste institutionelle Einzelausstellung außerhalb seiner amerikanischen Heimat einrichtet. Ebenso unmöglich aber sei es auch, kein abstraktes Bild zu malen. Man nimmt es ihm gerne ab in dieser zwischen Zweifel, Ironie und Sehnsucht nach dem gültigen, dem ausdrucksstarken Bild vibrierenden Schau aus immerhin 30 Jahren. Er sei erst auf Drängen der Kuratoren bereit gewesen, auf alle Phasen seiner Auseinandersetzung mit der allen Verwerfungen trotzenden Malerei zurückzukommen, erklärt er in einem heiter subversiven Gespräch mit Elodie Evers. Was Martin über Jahre in den Keller verbannt hat, besetzt nun in vornehmlich monumentalen Formaten den zentralen Ausstellungsraum samt Empore und in einer vieldeutig beschwingten Präsentation mehrheitlich kleinerer ‘Stücke’ den Seitenlichtsaal, schmuggelt sich eher beiläufig in das Treppenhaus und fordert ziemlich ungewöhnlich vor dem gläsernen Entrée abgestellt den Besucher beim Verlassen des Hauses noch einmal recht ordentlich heraus. „The View of Kingslodge“, 1993-94, zum Abschied aus einer faszinierenden Achterbahnfahrt durch einen Malerkosmos, in dem nichts unversucht geblieben ist, um ‘Höheres’ zu entdecken, etwas, das all die längst erprobten, schließlich in rigiden Gewissheiten verblassten formalen Anläufe großer Zeitgenossen transzendiert. Sigmar Polkes ironisches Bild gewordenes Bekenntnis zu ‘höheren Wesen’ hat Martin seit seiner ersten Begegnung mit derartiger Befehlsgewalt fasziniert. Drogen, Schlafentzug, endlose Streifzüge durch New York City, seine wahre Akademie, kurz Rauschzustände im ebenso gewöhnlichen wie verklärten Künstlerdasein treiben auch ihn in jenen von Höhenflügen und Abstürzen gezeichneten Zustand der…



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