China
Yuan Gong, Pan Gongkai, Liang Yuanwei, Yang Maoyuan, Cai Zhisong – Pervasion. Kurator: Peng Feng. Ort: Pavilion im Arsenale
Natürlich sind die nationalen Pavillons auf der Biennale Venedig Schaufenster des nationalen Kunstschaffens. Nur dass sich dieses schon lange nicht mehr ausschließlich in den engen Landesgrenzen abspielt. Schließlich agieren viele Künstler heute global, leben und arbeiten in fremden Ländern und werden in wieder anderen ausgestellt. Der Begriff von nationaler Kultur wird im Zeitalter der Globalisierung immer durchlässiger und flexibler. Das lässt sich auch an der Biennale ablesen, wo in diesem Jahr eine Griechin den dänischen Pavillon kuratiert hat und die USA mit Guillermo einen in Costa Rica lebenden Kubaner ausstellen. In solchen Ausstellungen manifestiert sich ein moderner, nicht fix an territoriale Zuordnungen gebundener Kulturbegriff. Dabei ist die Vorstellung, was als nationale Kunst zu gelten hat und damit biennale-würdig ist, natürlich in hohem Maße abhängig von den (kultur-)politischen Strukturen des jeweiligen Landes. Die meisten Nationen nutzen den Auftritt auf der Biennale, um dem internationalen Publikum herausragende künstlerische Positionen vorzustellen.
Manchmal gelten jedoch auch andere Kriterien. So hat Kurator Peng Feng für den chinesischen Pavillon fünf Künstler ausgewählt, die sich der vorherrschenden Dominanz durch westliche Kunst widersetzt haben und deren Werke seiner Ansicht nach von einer tief in der nationalen Kultur verwurzelten „Chineseness“ geprägt sind. Als inhaltliche Klammer für dieses konservative Konzept wählte er das Thema der „Durchdringung chinesischer Aromen“, zu dem jeder Künstler einen eigenen Beitrag produziert hat. Und so vernebeln jetzt in regelmäßigen Abständen schwach nach Tee duftende Dampfschwaden den düsteren Pavillonraum. Cai…