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Titel: Afrika - Iwalewa · von André Magnin · S. 306 - 308
Titel: Afrika - Iwalewa , 1993

Chéri Samba & Chelk Ledy

Cheïk Ledy gab nach drei Jahren Schule auf und kam 1977 zur Malerei, wobei er zunächst seinem großen Bruder Chéri Samba in dessen Atelier als Assistent zur Hand ging, bevor er sein eigenes Atelier eröffnete. Im Gegensatz zu den jungen “Volkskünstlern” seiner Generation, die sich unter größten Schwierigkeiten “aus eigener Kraft hocharbeiten” mußten, hat Cheïk Ledy unmittelbar von dem umfangreichen Material und der Erfahrung seines Bruders profitieren können. Dies zeigt sich auch in seiner Malerei, bei der er besondere Sorgfalt auf Komposition, Farben und Details verwendet. Wie die Initiatoren dieser Malerei malt auch er Alltags-szenen von einer Spontaneität, die in Relation steht zu der enthüllenden Offenheit der Themen. Ebenso stellt er Straßenszenerien dar, Straßentratsch (die Straße als Nachrichtenbörse) und kollektive Mythen. Seine Malerei ordnet sich dem indessen nicht völlig unter, sie beschränkt sich nicht auf die in ihr zum Ausdruck kommenden Gefühle, auf die reine Illustration des Erlebten. Der Künstler betrachtet die Politik, das gesellschaftliche Leben oder seine Lage als Maler mit höchst kritischen Augen. Kompromißlos konfrontiert er nicht nur seine Umgebung, sondern auch die Geschichte mit unbequemen Fragen. Insofern versteht er heute seine Malerei als stark engagierte Kommunikationskunst.

André Magnin

Bezüglich der Frage, was Kunst sei, möge man mir zunächst verzeihen, wenn ich darum bitte, die Definition mit Vorsicht zu genießen: Da die Wissenschaft stetig fortschreitet oder sich weiterentwickelt, kann eine heute vorgenommene Begriffsbestimmung morgen schon anfechtbar sein. Wir können allerdings versuchen zu erklären, was Kunst sein kann und was nicht.

Notabene: Die Kunst ist ein Wissen um…

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