Fabian Stech
Chanel – Chaneler – am Chanelsten
»Kunst im Taschenformat«
Chanel Mobile Art Hongkong Februar 2008 – April 2008,
Tokyo 31.05.2008 – 04.07.2008,
New York, London, Moskau, Paris 2010.
Der Luxuskonzern Chanel hat Hongkong ausgewählt um sein Mobiles Museum auf dem Dach des Star Ferry Parkhauses zu präsentieren, direkt hinter den Fähranlegern, die zum chinesischen Festland übersetzten. Nach den Plänen der Stararchitektin Zaha Hadid entworfen soll das in über 200 Einzelteile zerlegbare Gebäude an jenes Objekt erinnern, dem im Innern die Ausstellung gewidmet ist: Coco Chanels berühmte Tasche 2.55. Im Februar 1955 auf den Markt gebracht, erfreute dieses Modell Generationen von Frauen und in seiner Neuauflage ist die Tasche heute das absolute „Must have“ reicher Asiatinnen. In Europa haben es die großen Luxusmarken immer schwerer. Aufgeklärte Frauen fragen inzwischen nach Deodorant und Lippenstift ohne Paraben aufgrund eines angeblichen oder realen Brustkrebsrisikos. In Asien dagegen ist es ein Leichtes, Markenprodukte mit ihrem aufwendigen traditionellen Branding, aber ohne große Innovationen an den Mann oder die Frau zu bringen. Vielleicht gilt das gleiche auch für die Kunst und eben deshalb wurde Hongkong als Beginn zur Welttournee ausgewählt. Zaha Hadids Gebäude jedenfalls scheint sowohl in seiner Konzeption der Mobilität als auch in seiner Containerform bis hin zu seinem Material, die Außenschale besteht aus Glasfieber, von Raumkonzepten der 70er Jahre geprägt zu sein, von denen sich Hadid zu Beginn ihrer Karriere absetzte. So bestätigen denn ihre Assistenten im Interview auch freimütig die Genialität eines Verner Panton. Die Idee zu der gigantischen mobilen Reklame mithilfe der Kunst stammt vom…