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Titel: Inszenierte Fotografie II · S. 176 - 177
Titel: Inszenierte Fotografie II , 1986

Cees Heemskerk

Da tut sich plötzlich ein Loch auf in der fotografischen Fläche und heraus schaut ein männliches Gesicht wie aus einem Gully auf der Einkaufsstraße, um einer Frau unter den Rock zu schauen. Cees Heemskerk schreckt auch nicht vor den vordergründigsten Effekten zurück, um mit scheinbar streng fotografischen Mitteln eine Welt seiner Imagination, seiner oft skurrilen Einfälle zu entrollen. Verblüffende Ereignisse spielen sich in seinen Bildern ab, das eine noch unwahrscheinlicher als das andere. Mit ungewöhnlicher Akkuratesse montiert er aus den verschiedensten fotografischen Bildern seine Welt, eine Welt der Imagination und der erotischen Obsession. Dank einer ausgefeilten Technik hebt er die Schranke zwischen Montage und Dokument auf, und das imaginierte Bild erscheint uns nur deshalb nicht als Dokument, weil wir das, was wir sehen, nicht glauben können. Es ist einfach zu unwahrscheinlich. Ist das fotografische Dokument aber, wäre dagegen zu fragen, von größerer Wahrscheinlichkeit? Oder imaginieren wir nicht selber die Wahrscheinlichkeit erst hinein?

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