Martin Seidel
Catwalks – die spektakulärsten Modenschauen
NRW-Forum Kultur und Wirtschaft, Düsseldorf, 26.7.– 1.11.2009
Mit Vivien Westwood, Guy Bourdin oder Alexander Mc Queen hat das NRW-Forum in den letzten Jahren Ausstellungen veranstaltet, die das Standing der Mode als ernstzunehmendes und gleichberechtigtes kulturelles Phänomen stärken soll. Auch die aktuelle “Catwalks”-Ausstellung, die in 19 Videoinstallationen Moden und deren Inszenierung auf dem Laufsteg zeigt, soll das Image der Mode verändern und zeigen, dass Mode mehr ist als Schneiderhandwerk und Affinitäten zu einer Kunst aufweist, die ihrerseits angestimmte Gattungszwänge abschüttelt und mehr ist als Öl und Acryl auf Leinwand oder gegossene Bronze.
Alexandre de Betak, der seit Jahren Modenschauen produziert und choreographiert, hat die Inszenierung übernommen. “Catwalks” ist keine problemorientierte Ausstellung. Sie reißt keine Fassaden ein, um zu zeigen, wie teuer erkauft der Glanz der Modewelt sein kann. Sie handelt auch nicht systematisch von neuen Vermittlungsformen der Mode etwa im Internet, nicht von ästhetischen Ein- und Ausflüssen und Wechselwirkungen, auch nicht von wirtschaftlichen Geflechten und nicht einmal von der Entwicklung der Schnitte und Stoffe in den vergangenen Jahren. “Catwalks” würdigt vielmehr die zukunftsträchtige Syn-Ästhetik der Modenschauen. Über Kopfhörer wird die Akustik mit einbezogen: Musikstücke aus allen Bereichen des E und U begleiten das Seherlebnis, adaptierte Klänge, diverse Geräusche, Töne aus Natur und Technik und der ständige Applaus tragen zu einer Gestimmtheit bei, die Nähe und künstlerische Distanz gleichzeitig schafft. “Catwalks” will gefallen, nicht mehr und nicht weniger – und sie gefällt.
Am Eingang zu jeder Station präsentiert ein Monitor Videobilder eines spektakulären Catwalks. In den darauf folgenden Räumen…