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Ausstellungen: Wien · von Petra Noll-Hammerstiel · S. 292 - 293
Ausstellungen: Wien , 2015

Petra Noll
Carsten Höller

»Leben«
Thyssen-Bornemisza Art Contemporary (TBA21–Augarten) und Belvedere, Wien, 10.7.2014 – 4.1.2015

Es sind grundsätzlich gewaltige, materialaufwändige Konstruktionen und Objekte, die Carsten Höller auffährt, um die Menschen mental und physisch dazu zu animieren, festgefügte Maßstäbe regelrecht zu verlernen und ihr Leben – so der Titel der von Daniela Zyman kuratierten Ausstellung – neu zu überdenken. In der TBA21 präsentierte er in vier Räumen Werke der Sammlung sowie neu produzierte Arbeiten. Es entstand ein Multimedia-Parcours, der mit lustbetonten Entertainment-Angeboten die Menschen aus einer trägen Betrachterrolle hieven und zu (Um-)Denkprozessen bewegen sollte. Höller gestaltete eine durchkomponierte Welt, in der elementare Bedürfnisse des Menschen angesprochen wurden. Es ging um Leben und Tod. Ein Parcours, in dem man die Wahl hatte, wie im richtigen Leben. Ein Parcours, der Orientierung und gleichsam Verwirrung stiftete. Ein Parcours jenseits der üblichen Logik/Vernunft. Ein Parcours, in dem Denkstrukturen verschiedener Disziplinen miteinander verknüpft wurden. Die Angebote anzunehmen bedeutete, Hemmschwellen zu übertreten. Das war nicht jedermanns Sache, vor allem nicht während der Öffnungszeiten. Wer sich darauf einließ, eine Nacht im „Hotel“ Museum zu verbringen (kaum leistbar, dieses neue Leben!), bekam auch mehr „Programm“ geboten. Tatsächlich wurde die Ausstellung verlängert und die Übernachtungen waren ausgebucht. Vielleicht kam erst in der Stille der Nacht zum Tragen, was der Künstler und Wissenschaftler erreichen wollte: durch die Stimulierung der Sinne nicht nur die Regeln des Alltags, sondern auch die des Systems Kunst und der Wissenschaft zu durchbrechen.

Der Parcours begann im Eingangsbereich mit dem eindringlichen Schwarz-Weiß-Zwei Kanal-Video „Vienna Twins“ (2014); hier führen eineiige Zwillingsschwestern…



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von Petra Noll-Hammerstiel

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