Maria Stergiou
Carmen Perrin und Bessie Nager
in der neueröffneten Galerie Bob Gysin, Zürich, 16.6. – 20.8.2000
In der zeitgenössischen Kunst zeigt sich oft, dass Werke in einer besonderen Beziehung zum Raum stehen, in dem sie ausgestellt sind. In den neuen Räumen der Galerie Bob Gysin in Zürich sind die Werke von Carmen Perrin (*1953) und Bessie Nager (*1962) in besonderer Weise mit dem Ausstellungsort verbunden: sie wurden eigens dafür konzipiert. In der Eröffnungsausstellung – die Galeristen sind vom peripher gelegenen Dübendorf bei Zürich in die Stadt gezogen – zeigen die beiden Künstlerinnen mit ihren Werken, inwiefern der Raum zu einer bestimmten Installation inspirieren, sie einverleiben oder sogar provozieren kann.
Carmen Perrins “La vitesse des abeilles”, trennt mit seiner imposanten Ausdehnung von 4.30 x 4.30 x 0.25 Metern den grössten Raum der Galerie in zwei Teile. Obwohl es das Hauptwerk der Ausstellung ist, wirkt es auf den ersten Moment nicht aufdringlich. Man ist sogar verleitet, das räumliche Quadrat spontan als Element der Ausstellungsarchitektur zu sehen. Von einer gewissen Entfernung betrachtet, scheint es aus einer festen Materie zu sein, doch das Material entpuppt sich alles andere als kompakt. Fast muss man das eigenartige Gewebe mit der Nasenspitze berühren, um zu erkennen, dass die Fläche mit kleinen, runden Löchern versehen ist. Dadurch, dass sie klein sind und so zahlreich in der Menge, wird auch das künstliche Licht in besonderer Weise darauf reflektiert. Aus nächster Nähe wird man auch dem optischen Spiel gewahr, das sich zwischen dem Werk, dem Licht und dem Raum einstellt – das…