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Titel: Künstlerpaare II · S. 235 - 237
Titel: Künstlerpaare II , 1990

Cameron-Miller-Family

Die “Lebens-Kunst-Partnerschaft” von Shirley Cameron (geb. 1944 in Oxford) und Roland Miller (geb. 1938 in London) erfuhr 1974, nach vierjähriger Zusammenarbeit, durch die Geburt der Zwillingsschwestern Lois und Colette eine freudenreiche (“delightful”) Wende. Roland Miller beschreibt anhand von konkreten Performance-Auftritten überblickhaft, wie beinahe selbstverständlich die beiden Mädchen in die gemeinsam mit Shirley Cameron betriebene Kunstproduktion integriert wurden.

*

Unserem ersten natürlichen Instinkt folgend beschlossen wir, die Kinder in unsere Arbeit zu integrieren. Da wir zu zweit sind, hatten wir die Möglichkeit, den Raum für die öffentlichen Arbeiten für unsere Performance-Installationen aufzuteilen. Ich glaube, wir haben nie daran gedacht, Aufträge abzulehnen oder daß einer von uns sie allein übernähme – wir brauchten die Arbeit. Das bedeutete auch Reisen – für gewöhnlich mit dem Zug -, etwas, das mit kleinen Kindern nicht nur möglich, sondern auch unterhaltsam sein kann. Wir kamen zu dem Schluß, daß die Zwillinge lieber mit uns zusammen sein würden und Teil unserer Arbeit sein könnten.

Einige unserer Arbeiten waren bereits in zwei Bereiche gegliedert gewesen – einen männlichen und einen weiblichen. Bei einer Performance in der Londoner Serpentine Gallery im Jahre 1972 zum Beispiel arbeitete Shirley in der Galerie – einem umgebauten Teepavillon im Hyde Park – und ich draußen im Garten vor den Fenstern der Galerie. Dies war eine Weiterentwicklung unserer früheren Arbeitsweisen, wie zum Beispiel 1971 auf der Biennale in Paris, wo wir einfach unsere individuellen Räume “bestellten” und jeder sein eigenes Material verwendete, wir aber nebeneinander im selben Raum arbeiteten.

Die erste Performance nach der Geburt der Zwillinge am…

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