Annelie Pohlen
C. O. Paeffgen
Sies + Höke Galerie, Düsseldorf, 22.2. – 29.3.2008
Paeffgens Welt ist die der Kunst. Und Paeffgens Kunst ist, da lässt C.O.P. keinen Zweifel zu, von dieser Welt. Schäbige Dinge, benutztes Gerät, die Zeitung von vorgestern, Krempel vom Flohmarkt, die Hausiererware der Gegenwart: das sind die Elemente, die das Rohmaterial des Werks bilden – hier setzt die artistische Intelligenz an“, heißt es in einem Text anlässlich der Ausstellung „Objekte in Farbe“ in der Kestner-Gesellschaft 1993. Diesem folgend könnte man zu einer Papierarbeit, ebenfalls aus 1993, springen. Ihr schlichter Titel „Wassily Kandinsky“, ihre Meldung aus der ‚Zeitung von vorgestern’ „Wassily Kandinsky ‚Orange’ erzielte in London über DM 330.000.“ Aus heutiger Kunstmarktsicht wäre das kaum mehr der Rede wert. In Paeffgens Welt der Kunst zeigt sich die Welt von Gestern als eigensinnige Wiederkehr von Gegenwart. Dem Hintersinn der artistischen Intelligenz folgt eine in der Geschichte seiner öffentlichen ‚Auftritte’ ungewöhnliche Retrospektive bei Sies + Höke.
Der für Paeffgens Ausstellungen legendären Selektierung nach inhaltlich und / oder formal ‚getarnten’ Kriterien erfolgreich widerstehend hat die Galerie, die vorzüglich dem Geist der jungen Kunst gewidmet ist, mit fast 40 Arbeiten von den 70er Jahren bis heute Paeffgen eine Ausstellung eingerichtet, die alle seit den Anfängen gültigen Arbeitsprozesse und diesen zu verdankenden Werkgruppen in einen inspirierend aktuellen Dialog führt. Das ist nicht nur sensationell, sondern längst überfällig.
Welche Rolle die Farbe als geistiger Mehrwert im Werk von Kandinsky und von Paeffgen spielt, erschließt sich dem Betrachter der mit schwarzem Stift überzeichneten Zeitungsmeldung eben nur, wenn er…