C.O. Paeffgen
Städtisches Museum Abteiberg Mönchengladbach, 13.11.-31.12.83
Was einen reizt, ist immer zugleich das, was einen zurückstößt – oder doch zumindestens zurückhält. Hat C.O. Paeffgen diesmal wirklich ernst gemacht, indem er einen Teil seiner Arbeit im Museum Mönchengladbach eben nur bedingt zugänglich machte. Im Türrahmen des Ausstellungsraumes ein Vorhang, schwarz besprühte Plastikfolie, unten mit Bleitränen beschwert, signiert mit dem Fragment des Museumszeichens – das so von fern an Blitz- und Donner aus mythischen Vorzeiten erinnern könnte, wäre es nicht so arg klein geraten. Und, damit der Besucher auf seine Kosten kommt, sind in Augenhöhe Löcher eingeschritten, zum Durchsehen.
Eine Reihe für Erwachsene, eine Reihe für Kinder. Wer denkt schon an Kinder im Museum? Nur, Hand aufs Herz, wer sich zum Voyeur machen läßt, muß sich schon ein wenig bücken, um vom berauschenden Szenario etwas mitzubekommen: drinnen ein silbern (wohl Autolack) gestrichener hockender Mann, der sich gerade seiner Darmbelastungen entledigt. Eine schwarze Mondsichel schaut ihm zu von der Wand, feierlich und ungerührt. Wie nett von dem Herrn, daß er wenigstens den vergoldeten Pflasterstein dem Museum unbeschadet überließ. Das alles hat etwas von heimlicher Sauerei und edlem Kultraum. Draußen, vor der Tür hat Paeffgen denn die Dinge so arrangiert, als gehörten sie ganz zwanglos dahin. DC-fix-Fliesen nach holländischer Art auf den Treppenstufen, eine weitere – natürlich ein Quadrat – um die Mauerecke geklebt. Wie es so sein muß beim Küchenmuster, macht sich eine – auf die Wand gezeichnete – Maus eiligst davon. Hier ein aus größeren und kleineren Sammelsuriums-Teilchen umwickeltes amorphes Kult-Objekt als Skulptur auf…