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Titel: Betriebssystem Kunst · von Thomas Wulffen · S. 203 - 204
Titel: Betriebssystem Kunst , 1994

Büro Berlin: Katalogvorstellung

Von Thomas Wulffen

In der Chronologie des Buches “Büro Berlin – Ein Produktionsbegriff” wird an letzter Stelle unter der Jahreszahl 1985 folgendes festgehalten: “Ausgangslage war das Angebot eines Instituts zur Zusammenarbeit. Bei der Konzeption eines neuen Projektes wurde Interessenidentität bezüglich der Herausgabe einer Dokumentation festgestellt.” Das Ergebnis dieser Interessenidentität war das erwähnte Buch, in dem akribisch genau, in Texten und Bildern, die Arbeit und das Werk des “Büro Berlin” festgehalten wurde.* Die Arbeit des Büros Berlin am Produktionsbegriff war ein frühes Beispiel für die Thematisierung des Betriebssystems Kunst. Ausgangspunkt war ein nicht-institutionalisierter Rahmen, der im Verlauf der Entwicklung eine autonome institutionelle Struktur bekam, festgehalten im Begriff “Büro Berlin”. Die Arbeit bezog sich immer auf spezifische Situationen, aber darüber hinaus beinhaltete sie ebenso die Verwaltungs-, Vermittlungs- und Darstellungsstrukturen des Systems Kunst selbst. Diese Thematisierung wurde auch deutlich bei der Vorstellung des Katalogs zum Büro Berlin, die als eigenständiges Ereignis in die Annalen des Künstlerhauses Bethanien einging. Das Studio III des Künstlerhauses Bethanien war der Darstellungsort. Auf einer extra gebauten halbkreisförmigen Theke, die nur durch ein Gatter zu betreten war, lag das Buch, bewacht von zwei Personen des Wachschutzes. Nur einzeln konnte der Besucher an das Objekt herantreten, um es zu studieren. An der Wand befand sich eine Art Zeichnung, von der das Kategoriensystem, das den Inhalt des Katalogs gliederte, ablesbar war. In einer anderen Ecke des Raums hingen in einem Netz zwei Metallkoffer. In ihm waren alle Materialien enthalten, die die Basis bildeten für die Aufarbeitung der Geschichte des Büros…

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