Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West)
In der Bundesrepublik sind Ausstellungen zur Architekturgeschichte und Theorie keine Seltenheit, auch wenn hier noch kein “reinrassiges” Architekturmuseum seine Arbeit ausgenommen hat. Verschiedene Institutionen haben solche Ausstellungen organisiert, so die Neue Sammlung in München, von deren Ausstellungen Profitopolis besonders bekannt geworden ist, wo auch die Ausstellung des schwedischen Architekturmuseums 1930 – 1980 Aufbruch und Krise des Funktionalismus in einer deutschen Bearbeitung eröffnet wurde. Das Hessische Landesmuseum Darmstadt zeigte die Korkmodelle von Antonio Chichi und das Werk der Jugendstilarchitekten Otto Wagner und Joseph Olbrich in eigenen Ausstellungen, das von Charles Mackintosh und Charles Voysey in Ausstellungsübernahmen aus England. Im Folkwang Museum Essen gastierte eine Ausstellung über Alvar Aalto, im Hagener Karl-Ernst-Osthaus-Museum war die Ausstellung über Hermann Muthesius zu sehen, die Julius Posener zusammengestellt hat. Das Museum Bochum zeigte zum Denkmalschutzjahr eine Analyse der Stadtzerstörung am Beispiel Bochums (siehe KUNSTFORUM Band 15/1976) und zwei Jahre danach Über die moderne Art zu leben oder: Rationalisierung des Lebens in der modernen Stadt.
Unter diesen zahlreichen Architekturausstellungen, die hier nur in einigen Beispielen angeführt sind, nehmen die Dortmunder Architekturausstellungen einen Sonderplatz ein. In ihrer Konzentration auf Themen der Architekturtheorie kommen die Dortmunder Architekturausstellungen, die sei 1975 parallel oder alternierend mit den Architekturtagen stattfinden, dem Prototyp eines bundesdeutschen Architekturmuseum am nächsten. Ihr Initiator Josef Paul Kleihues hat es verstanden, im Dortmunder Museum am Ostwall sozusagen ein Architekturmuseum auf Zeit einzurichten, eine Leistung, die auch durch sein unübersehbares Engagement in eigener Sache nicht geschmälert wird.
Dagegen ist die Initiative, der auch die Autoren angehörten, in…