Heinz-Norbert Jocks
Bruce Robbins
Galerie Strehlow, Düsseldorf, 15.1.-14.2.1987
Der Begriff, der auf einen Nenner bringt, was vielfältig erscheint, muß dort kapitulieren, wo die Lust an der Gestaltung und Gliederung von Flächen sich gegen diesen zur Wehr setzt. Was die reine Formästhetik des 1948 in Philadelphia geborenen, heute in New York City lebenden Bruce Robbins ausmacht, ist gerade das radikale Abgehen von sagbaren Inhalten, die völlige Umsetzung einer nicht vorausgesetzten Fläche ins rein optisch Erfahrbare. Auf den ersten Blick betrachtet, fällt es schwer, den in der Galerie Strelow ausgestellten Bildern und Zeichnungen genau das zu entnehmen, was diese voneinander unterscheidet. Das Verbindende sticht mehr ins Auge. Schaut man genauer hin, so wird das deutlich, was diese kunstvolle Angleichung des Ästhetischen an gravierenden, auch irritierenden Unterschieden versteckt hält. Nicht das Prinzip des Ewig-Gleichen, sondern das des Ständig-Variierten scheint diese rein formalisierende, ästhetische Effekte hervorbringende Phantasie anzutreiben. Das direkte Umfeld der schwarz-weißen Dreiecks- und Rautenformationen besteht aus matt pastellfarbenen Flächen. Um zu verhindern, daß eine Fläche allzusehr dominiert, greift Robbins wiederholt ein. Ihm geht es darum, die Bildgewichte sorgfältig zu verteilen. Schleift er die obere Farbschicht ab, so plant er im Grunde die bizarren Schleifspuren als freskoähnliche Verschönerungen der gebrochenen Oberfläche mit ein. Es kommt zur Auflockerung der ästhetischen Konstruktion und zur Aufdeckung der unter der Farbe ruhenden Struktur des verwendeten Materials. Die Maserung des Holzes oder das in Gips eingelegte Drahtgeflecht werden unter einem Schieiter unregelmäßiger Farbe enthüllt. Man gewinnt immer wieder den Eindruck, die soeben erreichte Ordnung zusammengebrachter Flächen und Materialen ziele auf…