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Titel: Die neue Auftragskunst · von Sabine B. Vogel · S. 162 - 165
Titel: Die neue Auftragskunst , 2017

Brigitte Kowanz

Kompromiss ist nicht das richtige Wort

Ein Gespräch von Sabine B. Vogel

Die in Wien geborene Künstler Brigitte Kowanz ist bekannt für ihre Lichtskulpturen. Seit den 1990er Jahren arbeitet sie mit dem Morsealphabet zur Co- und Decodierung von Zeichen, die oft tautologische Aussagen zum Thema Licht formuieren. Seit 1997 ist Kowanz Professorin an der Universität für angewandte Kunst, Wien. Sie zeigt in zahlreichen Ausstellungen, u.a. 2016 Häusler Contemporary Lustenau (solo), 2015 Galerie Krobath, Wien; 2014 Häusler Contemporary, Zürich (solo); Light Show, Auckland Art Gallery, Neuseeland; 2013 Transmissions, Bryce Wolkowitz Gallery, New York (mit Mariano Sardon); 2012 Borusan | Contemporary, Istanbul (solo); 2011 Galerie im Taxispalais, Innsbruck (solo); Museum Ritter, Waldenbuch (solo); 2010 MUMOK, Museum Moderner Kunst, Wien (solo).

Sabine B. Vogel: Ist Auftragskunst für dich ein neutraler oder eher negativ geprägter Begriff?

Brigitte Kowanz: Deutlich negativ, ich würde den Begriff nie verwenden, ich spreche von Projekten, wenn ich im architektonischen Bereich oder im öffentlichen Raum arbeite. Auftragskunst klingt wie ‚ich sage, du machst‘.

Als wäre die in der Moderne in der Kunst erreichte Autonomie verloren? Steht die bei solchen Projekten nicht zur Diskussion?

Nein, wenn es um eine bestimmte Situation geht, die ich mir anschaue, dann ist das noch keine Auftragskunst. Ein Portrait ist ein Auftrag, aber eine Direktvergabe oder ein ortsspezifischer Wettbewerb ist etwas anderes.

Was war dein erstes Projekt?

Das war eine Foyergestaltung bei den österreichischen Lotterien, 1994 in Wien. Ich habe ein Vitrinensystem entwickelt, das zugleich als große Glaskörper auch Skulptur war, dazu noch eine auf…

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