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Ausstellungen: London · von Melanie Puff · S. 396 - 396
Ausstellungen: London , 2006

Melanie Puff
Bridget Riley

New Paintings and Gouaches
Timothy Taylor Gallery, London, 7.6. – 28.7.2006

Bezeichnender weise war es ein heißer, sonniger Sommertag in London. Er erfüllte die Timothy Taylor Gallery in einer schmalen Seitenstrasse in SoHo mit dem sanften Licht des frühen Abends. So kamen die Besucher der Ausstellungs-Eröffnung in den Genuss, Bridget Rileys neue Bilder und Gouachen unter Bedingungen zu erleben, die ihre sinnlichen Qualitäten idealer weise unterstützten und hervorhoben. Die neuen Arbeiten (6 Malereien und 8 Gouachen) entstanden nämlich alle im Sommer 2005 während eines längeren Aufenthalts der Künstlerin im Licht erfüllten Süden Frankreichs. In ihrer Farb- und Formsprache zeigen sie Anklänge an Evoë (2003), in dessen arabesker Form Kritiker bei der großen Riley Retrospektive 2003 in der Tate Britain Referenzen an Matisse sowie Anklänge anthropomorpher und organischer Figuren sehen wollten. Doch entwickeln sie die mit Evoë verfolgte Thematik noch weiter: Es geht Riley darum zu verhindern, dass der Betrachter intuitiv versucht, die Formen und Strukturen in ihren Bildern der realen Welt der Dinge zuzuordnen – bzw. einer “Übersetzung” dieser Dinge in die Malerei.

Denn im Gegensatz zu der ihr von Kritikern oft und vehement attestierten intensiven Beschäftigung mit der Natur und ihren wechselhaften Erscheinungen ist Riley keine “post-romantische” Malerin natürlicher Phänomene. Ihre Umsetzung von Formen in die abstrakte Bildsprache mag sich an einem von der Künstlerin selbst oft erwähnten Erinnerungs-Reservoir an eine Kindheit nahe der Küste von Cornwall inspirieren. Doch anders als z.B. ein immer von der konkreten Erfahrung des visuell erfassten (Ab)Bildes ausgehender Gerhard Richter scheint Riley…



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